Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 659
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0677
Supernormale Fähigkeiten in der Thierwelt. 659

ohne dass man ihm das mindeste anmerkte. — „Fingal" war
nun anwesend, als ich die erste spiritistische Sitzung mit
einem vorzüglichen Medium abhielt. Wir sassen am Tische
die übliche Kette bildend, Fingal in einer Ecke, scheinbar
schlafend. "Wir hatten kaum zwei Minuten gesessen, die
Dame bemerkte gerade, dass sie den kühlen Lufthauch
spüre, welcher einer Manifestation vorauszugehen pflegt, als
Fingal in höchster Angst aufsprang, winselnd auf mich zulief
und seinen Kopf zwischen meine Kniee steckte* Das
Medium gab an, der „Geist" peinige ihn, er wolle ihn fort
haben. Wir unterbrachen; ich versuchte den Pudel durch
Streicheln zu beruhigen, was auch anscheinend gut gelang.
Er legte sich jedoch nun direkt zu meinen Füssen nieder.
Kaum hatten wir wieder einige Minuten gesessen, als Fingal
aufs neue aufsprang und wie rasend im Zimmer umher rannte.
Inzwischen war das Medium in tiefen Trance verfallen und
beantwortete meine Frage nicht. Ich ging also zur Thüre,
öffnete dieselbe und sofort stürzte Fingal schrecklich winselnd *
hinaus, sprang durch ein offenes Parterrefenster, und lief
mit eingekniffenem Schwänze davon, draussen laut heulend.
Von einer Verfolgung des Hundes, wie das Medium angab,
habe ich nichts mit den Augen bemerkt. Fingal blieb zwei
Tage vom Hause fern; am dritten Tage hatte ich wieder
Sitzung mit demselben Medium; es interessirte mich, festzustellen
, ob das Thier wirklich durch eine übersinnliche
Erscheinung in jene Jähangst versetzt worden war. Ich
versuchte Fingal heraufzurufen, allein er war nicht herauf
zu bekommen. Als ich den Versuch machte, ihn in jenes
Zimmer hineinzutragen, zitterte er am ganzen Leibe und
knappte nach mir, so dass ich es aufgab. Ich darf noch
bemerken, dass ich vorher meinen Pudel öfters hypnotisirt
und in kataleptische Stadien versetzt hatte. Fanden späterhin
spiritistische Sitzungen statt, so wurde Fingal9 auch wenn er
sich einen Stock tiefer oder im Holzstall im Hofe befand,
stets höchst unruhig; wenn es ihm möglich war, riss er aus.
Aus einer späteren Sitzung habe ich noch folgenden hierher
gehörigen Vorfall anzuführen. Das Medium gab an (es war
ein anderes als das bei obigem ersten Vorfall erwähnte), eine
Geistgestalt sei erschienen und wolle sich damit belustigen,
den Fingal zu peinigen. Derselbe war kurz vor Beginn der
Sitzung ausgerissen und lief nun wahrscheinlich in den
Feldern umher, wie er dann zu thun pflegte. Wir sassen
kurze Zeit, dann meldete das Medium, der „Geist" sei lachend
zurückgekehrt und habe ihr gesagt, ein Mann käme und
meldete mir, mein Hund sei wuthtoll geworden, es sei aber
nichts damit, er (der Geist) habe ihm nur ein wenig heimgespielt.

45*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1899/0677