Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 700
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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700 Psychische ßtndieii. XXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1899.)

unversiegbare Quelle angedeutet/' ... „Still", sagte darauf
der alte Landgerichtsrath, „sonst werde ich stehenden
Fusses noch heute Abend Spiritist." Indes, um der lebhaft
gewordenen Unterhaltung einen korrekten Schluss zu geben,
erzählte ich auf allgemeinen Wunsch die Geschichte von
„Fhomme au manteau rouge", die jedoch manche unserer
Leser bereits kennen werden. Der „Rothmantel" ist eine
Erscheinung im Leben der Napoleoniden. Den
ersten Napoleon, der unbestreitbar mediumistische Kräfte
besass, ohne dabei an den Besuch bei der Madame Lenormand
im November 1807 erinnern zu müssen, verfolgte sie beständig
. Bereits im Jahre 1799 war ihm der „Rothmantel"
in St. Cloud erschienen, später wieder und zwar am Vorabend
der Schlacht bei Austerlitz; sodann bei seiner Vermählung mit
Marie-Louise \ noch später, kurz vor der Geburt des Königs
von Rom und zuletzt am 3. April 1814 in Fontainebleau
im Augenblick, als er die Abdankungsurkunde unterzeichnete.
Auch im Leben des dritten Napoleon zeigte sich der „Rothmantel
" wieder und 1857 soll ihn die Kaiserin selbst gesehen
haben. Zuletzt trat der Rothmantel auf einem Hofball im
Jahre 1869 vor mehr als 3000 Gästen auf. Anfangs hielt
man die Erscheinung für einen Scherz des Marquis de Caux,
allein man hatte sich geirrt; nachdem man sich genauer
überzeugt hatte, und als der Rothmantel der geängstigten
Kaiserin, begleitet von zahlreichen Hofdamen, auf Schritt
und Tritt folgte, wurde sie unruhig und hob sofort die
Gesellschaft auf. Am anderen Tage wusste ganz Paris
von dieser seltsamen Erscheinung. Mit dem Sturze der
Napoleoniden erst verschwand auch der Rothmantel."...

... „Das ist fast märchenhaft", sagte jetzt der Oberamtsrichter
, „wenn es nicht ganz historisch wäre; aber wir
müssen nun aufbrechen, denn es ist bereits Mitternacht
vorbei und ich fürchte, der Verfasser ,.der Geschichte des
Spiritismus" ist nicht verlegen, uns noch mehr so gruselige
Dinge zu erzählen. Also angenehme Ruhe, meine Herren!"
Gute Nacht.,. Dr. Didier (Paris).

Kurze Notizen.

a) Der Vorstand des „Verbandes deutscher
Okkultisten" in Berlin erlässt im November-Heft der
„Uebersinnlichen Welt" einen sehr beherzigen swerthen
Aufruf zur offenen Bekämpfung der immer zahlreicher und
kecker auftretenden Schwindelmedien, deren betrügerische
Vorführungen als angebliche „Geisterkundgebungen" von
gewissenlosen Unternehmern zur Bestreitung ihres Lebens-


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