Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 703
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen,

703

gebe Dir meinen „Mana", führe Du nun Deine Freunde
Hindurch!41 Das Wort „Maua" bedeutet in der Fidschisprache
eine Art von magnetischer oder magischer Kraft,
welche die verschiedenen Individuen in verschiedenem Masse
besitzen sollen. Nachdem noch auf den Wunsch von Oberst
Gudgeon die glühenden Steine so umgedreht worden waren,,
dass sie nicht durch ihre Spitzen die zarteren Füsse der
Weissen verletzen konnten, schritten drei Europäer
über sie hinweg, unter der Führung des den Ti-Zweig
Tragenden; Gudgeon folgte allein. Der letztgenannte berichtete
dann darüber: „Ich spürte ganz wohl, dass ich über rothglühende
Steine ging und vermochte die Hitze zu fühlen,
doch wurde ich nicht verbrannt. Ich fühlte etwas wie
schwache elektrische Schläge sowohl während des Durch-
ganges, als noch hinterher, aber das war alles." Es wird
noch bemerkt, dass die Steine nach der Ceremonie dazu
benutzt werden, um die Ti-Zweige darauf zu rösten, die
von den Eingeborenen gegessen werden. Dies geschah auch
bei dieser Gelegenheit, und die Europäer konnten sich
dadurch überzeugen, dass die Steine sich in der That in
voller Gluth befanden. Oberst Gudgeon bemerkte noch, dass
die sehr empfindliche Haut seiner Füsse nicht einmal durch
das Feuer hart geworden war. Eine Erklärung versucht er
nicht. Uebrigens ist dieselbe Ceremonie, wie die alten
Häuptlinge des Urewerastammes von ihren Vorfahren
berichten, früher auch auf Neuseeland in Uebung gewesen.
Es wird mit Bezug auf die geschilderte, höchst merkwürdige
Thatsache versichert, dass die Füsse in keiner Weise vorher
präparirt worden waren, dass sie bei dem nackten Durch-
schreiten des glühenden Ofens nicht gehärtet wurden und
dass keine ungewöhnliche psychische Erregung vorhanden
wäre; damit fallen die drei wesentlichsten Erklärungen fort,
die man bisher für die Feuerceremonie der Fischi-lnsulaner
gehabt hat. Auch die mittelalterlichen Gottesgerichte kommen
nun in eine ganz andere Beleuchtung, und es entsteht die
ernstliche Frage, ob auf suggestivem Wege wirklich
eine derartige Aenderung der physiologischen
Bedingungen des Körpers stattfinden kann, um solche
Proben zu erlauben." — Jedenfalls verbürgen sich vier gebildete
Europäer, darunter zwei Gelehrte, für die Thatsäch-
lichkeit der obigen Angaben, auf welche der im Oktober-Heft
der „Psych. Stud.a (S. 585 u. ff.) mitgetheilte Erklärungsversuch
ähnlicher räthselhafter Festigkeitsproben bei den
indischen „Feuerfesten" keine Anwendung finden kann, indem
die berichtete Uebertragung einer magischen Kraft entschieden
auf einen mehr innerlichen, psychischen Vorgang


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