Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 707
(PDF, 195 MB)
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Kurze Notizen.

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ausserdem erhellt gewesen wäre. Der Einwand des Herrn
R. Böhme ist somit wohl allein schon aus diesem Grunde,
auf welchen in Ihrer Antwort noch nicht hingewiesen wurde,
hinfällig. Mit gesinnungsgetreuem Gruss W. Eggers.

f) Eine Erinnerung an den Präsidenten
Carnot Als Sadi Carnot noch Finanzminister war und keine
Ahnung hatte, dass er nach einigen Jahren zum Staatsoberhaupt
werde erwählt werden, besuchte ihn ein gelehrter
Freund des Hauses der eben aus Indien zurückgekehrt war,
und bot ihm ein kleines steinernes Idol von interessanter
Arbeit zum Geschenk an, mit dem Bemerken: „Eine seltsame
üeberlieferung knüpft sich an diese Statuette. Sie
war lange Zeit das Eigenthum der Dynastie der Könige
von Khadjurao; der Radscha, der sie mir gab, wünschte
sich davon zu befreien; denn man schrieb dem Idol die
Kraft zu, dem Glied der Dynastie, in dessen Besitz es
gelangt, die Herrschaft zu sichern, aber zugleich auch einen
gewaltsamen Tod auf dasselbe herabzubeschwören. Als nun *
jener Fürst auf den Thron gelangt war, da fürchtete er die
Erfüllung der schlimmen Hälfte der Prophezeiung und
glaubte, das Schicksal zu beschwören, wenn er sich von dem
Idol trennte. Ich halte es für ein Gebot der Pflicht, Sie
davon zu unterrichten, ehe ich es Ihnen übergebe. Nehmen
Sie es nicht, wenn Sie nicht die mit dem Besitz verbundene
Gefahr tragen wollen." Aber der seltene Nippgegenstand
übte grossen Beiz auf den Minister aus, und er nahm ihn
mit Freuden an. Niemand konnte damals die Wahl Carnofs
zum Präsidenten voraussehen; bald nach seiner Ernennung
aber erhielt der indische Forscher, der das seltsame Idol
mitgebracht hatte, von der Gattin des Präsidenten ein
Billet, in dem sie bemerkte: „Die wirkende Kraft der
Statuette hat dies vollbracht44 —, vielleicht hatte Carnofs
Gattin schon damals eine unheimliche Ahnung. Sieben
Jahre später wurde der Präsident in Lyon ermordet. Man
sprach nie wieder von dem unheilvollen Idol — es erschien
lächerlich, ihm eine Bolle in der traurigen Katastrophe
zuschreiben zu wollen —, als aber die Wittwe Carnofs gestorben
war, da fanden, nach einer Mittheilung der „Fronde",
ihre Kinder im Testamente die ausdrückliche und inständige
Bitte, sie möchten das Hindu-Idol nicht länger behalten.

g) Von merkwürdigen Phantasien eines Kindes
erzählt die uns von einem Leser der „Psych. Stud." aus Agram
freundlichst eingesandte „Agramer Zeitung" vom 13./XI. 99
wie folgt: „Englische Blätter wissen von einem höchst merkwürdigen
Falle von Starrsucht zu berichten. In Manselton,
einem Vororte von Swansea in Wales, erkrankte vor etwa

48*


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