Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
26. Jahrgang.1899
Seite: 708
(PDF, 195 MB)
Bibliographische Information
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708 Psychische Studien. XXVI. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1899.)

sechs Wochen ein zehnjähriges Mädchen. Das Kind verfiel
in einen Zustand von völliger Apathie, die nur hin und
wieder von eigentümlichen Krampfanfällen unterbrochen
wurde. Die Aerzte vermochten die Natur des Leidens nicht
zu erkennen und mussten sich darauf beschränken, die kleine
Patientin zu beobachten. Da sie keine Nahrung zu sich
nehmen konnte und man ihr nichts Anderes als Brandy und
Wasser einzuflössen wagte, magerte sie bald bis zum Skelet
ab. Gegen Ende der vorletzten Woche wurden die Krampfanfälle
und Ohnmächten immer häufiger, und nachdem die
Kranke kaum von einer dreistündigen Bewusstlosigkeit zu
sich gekommen war, verfiel sie in Starrsucht, die zuerst fünf
und nach kurzem Bewusstsein noch einmal vier Tage andauerte
. Während der ganzen Zeit war der Körper des
Kindes schlaff und bewegungslos. Als die Kleine am Abend
des fünften Tages die Augen aufschlug, schien ihr ihre Umgebung
ganz fremd vorzukommen. Sie schloss die Lider
bald, und, mit dem Finger nach oben deutend, sagte sie,
dass sie im Himmel gewesen wäre. Sie schilderte den Ort,
an dem sie geweilt, mit begeisterten Worten, und auf die
theilnehmenden Fragen der besorgten Eltern entgegnete sie
immer nur, dass sie wieder zurück möchte zu den schönen
Engeln, die so glücklich seien und so süsse Stimmen hätten.
Der gerade anwesende Arzt erkundigte sich, ob man das
Kind sehr fromm erzogen und ihm viel von dem Jenseits,
wie es in der Vorstellung gläubiger Christen existire, erzählt
habe. Der Vater gestand jedoch ein, dass dies nicht der
Fall gewesen wäre, und dass seine Tochter auch nie eine
besondere Vorliebe für Religionsunterricht und den Besuch
der Kirche bekundet habe. Als die Patientin zum zweiten-
male aus der Starrsucht erwachte, berichtete sie wieder von
ihrem Aufenthalt im Himmel und erklärte, dass man ihr
dort „oben" gesagt habe, sie müsse noch kurze Zeit bei ihren
Eltern bleiben, ehe sie für immer aufgenommen würde. Bis
jetzt hat sich der Zustand der kleinen Schwärmerin noch
nicht gebessert, und die Aerzte geben nur wenig Hoffnung,
sie am Leben zu erhalten.

ti) f Am 28. Oktober a. er. verschied zu London die
unter dem Schriftstellernamen Florence Marryat bekannte
Frau Francis Lean, Gattin eines englischen Obersten.
Ihre Werke, zahlreiche, in England und Amerika vielgelesene
Romane, sind auch in Deutschland wohlbekannt, am meisten
ihr Buch: „Es giebt keinen Tod" (A. H. Payne, Leipzig
1893), das kein geringerer als der unvergessliche du Prel
einer ausführlichen,^ gediegenen und J>eherzigenswerthen


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