http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0007
Psychische Studien.
Monatliche Zeltschrift,
vorziiglioh der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene
des Seelenlebens gewidmet
--........---■- n, ,-_
XXVH Jahrg. Monat Januar 1900*
L Abteilung*
Historisches und Experimentelles.
Die Uchtgestalt der „Psyche Mensch11.
„Mehr Licht i"
Ein Beitrag zur Entdeckung des Lebens und
der Seele des Menschen im Liebt.
Von Knopstfick - Bowel, Physiker.
„Mehr Licht!" — rief Goethe aus, als er im Sterben
lag und Dunkel sein Auge deckte. Diesen Ausruf» der
übrigens sehr oft von Sterbenden gethan wir<|, diktirte dem
grossen Dichter und Denker jedoch nicht so sehr das
natürliche Verlangen nach dem sichtbaren, weissen Lichte,
als nach jenem unsichtbaren Schwarzlicht, nach jenem
unsterblichen, weil göttlichen Gehirnlicht, von dem das
menschliche Gehirn ganz durchdrungen oder „beseelt" ist
und das im Tode seine Schwingungen, die sich auch auf
das Auge, den „Spiegel der Seele", erstrecken (Schwarzlichtwirkung
auf die Hetzhaut), bis auf Weiteres einstellt.*)
Auch Christus vermisste sterbend dieses göttliche Licht („Eli,
Eli, lama asabthani?"), das, nachdem es ihn verlassen hatte,
nieder oder auf zu jenem Sterne fuhr, in dessen Hohlraum
(Höhle, Hölle), die Unseligen, die verdammten Seelen,
wohnen, um dann am dritten Tage in den Körper Christi
bis zu dessen endgültigem Tode wieder zurückzukehren.
*) Das GehirpHcht, die Hirnseele, setzt sieh immer erst dann
wieder in Bewegung (longitudinale Schwingungen), sobald es Zeit ist,'
den Körper des eines natürlichen Todes gestorbenen Menschen definitiv
zu verlassen» Dagegen vertässt die Seele den eines unnatürliche*! Todes
Gestorbenen sofort. Da wu auch Omstus keines natürlichen Todes
(am Kreuze) starb, so verlies* das göttliche Gehirnlicht, die Hirnseele,
auch ihn sofort.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0007