Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 21
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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20 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 1. Heft (Januar 1900.)

sichtbarsten schon in den Handlinien des Kindes ausprägt
(wenn auch die Einzelheiten chirognomisch erst allmählich
und abwechselnd hervortreten), und da wir also von Hause
aus mit einer Marschroute versehen sind, die unsere Absichten
, Pläne, unsern Willen wie unser Glück und Unglück
unvermerkt leitet, so ist es uns unter Umständen und
namentlich sensitiven Personen möglich, die Ereignisse im
Voraus zu fühlen, oder zu ahnen; diese Ahnungen beruhen
also auf einer mehr oder minder übernormalen Empfindsamkeit
. Theilweise können wir mit Hülfe äusserer Mittel
und auf halb oder ganz somnambulem Wege in der Zukunft
lesen; oder aber man prüft die Gestirne selbst, sie gewähren
uns einen sicheren schematischen Anhalt. Wer ferner
das Vermögen des Wahrträumens ausgiebig besitzt, sieht
viel von seiner Zukunft voraus, wenn allerdings auch unsere
Psyche hier meist die symbolische Verkleidung der Bilder
liebt. Mit grosser visionärer Seherkraft begabte Personen
erschauen Alles deutlicher und können auch, da sie telepathisch
und telästhetisch fein organisirt sind, in den Einflüssen
anderer Personen lesen, ja sogar Ereignisse allgemeinen
Charakters vorausschauen, da ja auch diese sich
in den Gestirnen und demgemäss in dem feinen elektrischen
oder magnetischen Gewebe der Erd-Aura ankündigen. Hier
haben wir die auch von Dr. G. B. Ermacora gesuchte rationelle
Theorie der Ahnungen (vgl. Okt.- und Novemberheft vor.
Jahrg.) — „rationell'4 desshalb, weil sie physikalische und
mathematische Vorgänge zur Grundlage hat; wir besitzen
diese Theorie also bereits in Gestalt der Astrologie«

Es kommt wenig in Betracht, ob bei einer Prophetie
noch jenseitige Intelligenzen mitwirken. Es wäre denkbar,
dass eine solche Jntelligenz das auf Erden Kommende klarer
voraussieht als ein Medium; die verblüffende Genauigkeit
einzelner Voraussagen scheint auch manchmal über die
menschenmögliche Sensitivität zu gehen. Doch müssen wir
uns immer gegenwärtig halten, dass dies nur dem Grade
nach verschieden ist von der prognostischen Fähigkeit, die
wir selbst besitzen und deren Vorbedingungen uns angeboren
sind. Eine prophetische Somnambule ist selbst schon in
einem bedeutenden Maasse sensitiv, und ich lasse es dahingestellt
, ob man dabei noch fremde, jenseitige Intelligenzen
heranziehen soll. Andrerseits wissen wir, dass auch die
„Geister" nicht immer richtig prophezeihen — irren ist ja
menschlich! Meine Aufgabe ist es nur, die irdischen, diesseitigen
Bedingungen für jede Art somnambuler Prophetie
darzulegen und dieses Gebiet seiner Räthsel zu entkleiden.

Die Astrologie erklärt uns vollkommen, dass Vor-


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