Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 27
(PDF, 212 MB)
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26 Psychische Studien. XXVH. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1900.)

kurz sind, um die Möglichkeit eines zufälligen richtigen
Errathens auszuschliessen, oder weil der Name des Leiters,
da gänzlich unbekannt, keine Gewähr dafür bietet, dass
die nothwendigen Vorsichtsmassregeln getroffen wurden.
Grösseres Interesse beanspruchen nur die Versuche von
Professor Richet, sowie diejenigen des Sidgwick^chen Ehepaares
. In seinem Werke „Experimentelle Studien auf dem
Gebiete der Gedankenübertragung", Stattgart, 1891, giebt
Richet eine Darstellung seiner zahlreichen Versuche mit
Uebertragung von einfachen Zeichnungen. Die ferneren
Experimente Richefs, deren Bericht zuerst in der „Revue
philosophique" vom Dezember 1894 unter dem Titel: „La
Suggestion mentale et le calcul des prob&bilitSs" veröffentlicht
wurde, sind mit beliebigen psychisch normalen Personen
angestellt worden. Uebertragen wurden nur Worte und
zwar vermittelst der Bewegungen des Tischrückens. Von
8670 Buchstaben wurden 2177 richtig geklopft, was eine
ganz erhebliche Abweichung von einem zufälligen Resultate
bedeutet.

Die von Professor und Mrs. Sidgwick geleiteten über
1300 Versuche wurden fast ausschliesslich mit zweistelligen
Zahlen von 10—90 angestellt und ergaben manchmal bis
30 Prozent richtiger Fälle, während nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung
nur 1 bis 2 Prozent möglich gewesen
wären. Zu bemerken ist allerdings, dass die früheren
Versuche Sidgwick's dadurch entwerthet worden sind, dass
einige seiner Versuchspersonen, die Schwestern Creery, später

« eingestanden haben, sich manchmal einer Zeichensprache
bedient zu haben.

5 Diese Sidgwick'schen Experimente mit Zahlen waren es
nun hauptsächlich, welche einen dänischen Forscher, den
Direktor des psycho - physischen Laboratoriums an der
Universität Kopenhagen, Dr. Alfred Lehmann veranlassten,
der Frage der Gedankenübertragung näher zu treten.
Dr. Lehmann, der in Deutschland besonders durch sein
neuestes Werk „Aberglaube und Zauberei4* bekannt geworden
ist,*) ging von der Annahme aus, dass die Mentaisuggestion,
nachdem die Zufallseinrede durch die Versuche von Sidgwick
und anderen ausgeschlossen sei, vielleicht durch irgend eine
bekannte oder unbekannte Form der Energie, resp. durch
die Wellenbewegung eines Mediums zu Stande komme. Da
nun alle bisher untersuchten Wellenbewegungen, Licht,
Schall, strahlende Wärme uifd Elektrizität von Metall-

*) Cf. die ausführliche Kritik von Dr. Erich ßohn in den „Psych.
Stud." 1899, S. 419-423, 476-480.


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