Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 28
(PDF, 212 MB)
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Wolff: Ueber die Hansen-Lehmann'sche Erklärung etc. 27

spiegeln zurückgeworfen werden, erwartete er dies auch von
der die Gedankenübertragung vermittelnden Wellenbewegung.

Er Hess nun zwei sphärische, metallene Hohlspiegel,
deren Krümmungsradius 54 cm, und deren Oeffnungsquer-
linie ungefähr 90 cm betrug, anfertigen. Jeder Spiegel machte
einen so grossen Theil der Kugelfläche aus, dass der
Brennpunkt des Spiegels genau in die Oeffnung desselben
zu liegen kam. Die Spiegel wurden in der Weise einander
gegenübergestellt, dass die Brennpunkte 2 m von einander
entfernt waren, und die Achsen eine gerade Linie bildeten.
Die Höhe über dem Boden war so gewählt, dass eine
Person, 'bequem sitzend, ihren Kopf im Brennpunkte halten
konnte; die Spiegel ersetzten mithin durch Konzentrirung
der Strahlen die Hyperästhesie des Hypnotisirten. Man hatte
sich nämlich bei den oben erwähnten Versuchen meistens
Hypnotisirter als Perzipienten bedient.

Der Bericht über die nun folgenden Experimente ist in
dem vierten Heft des ersten Bandes von Wundfs „Philo- ^
sophischen Studien" 1895 unter dem Titel „Ueber unwillkürliches
Flüstern" enthalten und zerfällt in zwei Theile,
von denen der erste: „Die Ursachen der Gedankenübertragung"
von Lehmann herrührt, während der zweite Theil, „Phonetische
Studien" Dr. F. C. C. Hansen zum Verfasser hat, mit welchem
Lehmann die Versuche ausführte.

Als zu übertragende Vorstellungen wurden, um eine
bessere Vergleichung mit den Sidgwick'schen Versuchen zu
ermöglichen, ebenfalls ausschliesslich zweiziffrige Zahlen
verwandt. Sowohl Z. als auch H. bemerkten nun alsbald,
dass, wenn sie lange an eine bestimmte Zahl dachten, sie
nur mit grosser Mühe schwache Sprechbewegungen unterdrücken
konnten, übrigens eine Erscheinung, die jeder an
sich selbst beobachten kann. Bei jedem Gedankenvorgang
empfangen offenbar die motorischen Sprechcentren entsprechende
Beize, die schliesslich bei starker Konzentration
ein schwaches Flüstern hervorrufen.

Es stellte sich nun heraus, dass wenn, wie dies zuerst
geschah, der Neigung zum Sprechen widerstanden wurde,
die erhaltenen Resultate ganz ungenügend und zufällig
waren. Manchmal dauerte es zehn Minuten, ehe eine Zahlenvorstellung
in dem Perzipienten auftauchte. Als aber einmal
der Versuch gemacht wurde, diese unwillkürliche Innervation
nicht absichtlich zu unterdrücken, und gleichzeitig der
Perzipient eine solche Stellung einnahm, dass sein Ohr sich
im Focus des Spiegels befand, ging die Uebertragung bedeutend
schneller und richtiger von Statten. Der Empfänger
hörte nämlich jetzt den Absender die von letzterem gedachte


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