Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 31
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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30 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 1. Heft. (Januar 1900.)

Eine Vergleichung der hierbei vorkommenden vier
häufigsten Verwechselungen mit denen der Sidgwick* sehen
Versuche ergiebt nur 22 Oebereinstimmungen, während obige
Tabelle deren 28 zeigt Ausserdem ist die häufigste Verwechselung
in obiger Tabelle bei 5 Zahlen beiden Reihen
gemeinsam, wogegen eine Vergleichung der häufigsten
Verwechselungen bei den Leseversuchen mit denen der Gedankenübertragungsexperimente
nur eine Uebereinstimmung
aufweist.

Hieraus geht hervor, dass es bei weitem wahrscheinlicher
ist, dass die Uebertragung bei den englischen Versuchen
durch unwillkürliches Flüstern, verbunden mit Hyperästhesie
der Perzipienten hervorgerufen worden ist, als dass dies
durch Gesichtsbilder geschah. L. findet durch allerdings
wohl nicht ganz einwandsfreie Rechnung, dass die Wahrscheinlichkeit
für erstere Annahme circa 4000 mal grosser
ist, als für jede andere Hypothese.

In der That lassen sich die begangenen Verwechselungen
bei den Gedankenübertragungsversuchen, ebenso wie bei den
Flüsterversuchen durch ungenaues Hören erklären. So wurde
1 (en) mit 5 (fem) und mit 9 (ni), ferner 2 (to) mit 3 (tre)
und 8 (otte), 4 (fire) mit 5 (fem), 6 (sex) mit 7 (syv) verwechselt
Einmal wurde bei den englischen Experimenten der
Versuch gemacht, das Wort paw zu übertragen. Der
Empfänger gab zuerst ow, dann ba wieder, eine direkte
Bestätigung der Erklärung durch Flüstern, denn d. h. eben
er hörte das eine Mal den Schluss, das andere Mal den
Anfang des Wortes.

Wenn auch die Perzipienten bei dem Sidgwictfschen
Versuchen behaupteten, Gesichtshalluzinationen zu haben,
so ist dies doch von keinerlei Beweiskraft, denn sie waren
sämmtlich hypnotisirt, und da man beständig von Sehen
der Zahlen sprach, wirkte dies natürlich als Suggestion, so
dass also ihre Gäsichtsbilder ganz gut auch durch Reizungen
ihres Gehörssensoriums verursacht worden sein können.

Auch dadurch wird die Richtigkeit der Erklärung durch
Flüstern bestätigt, dass, wie die englischen Versuche ergaben
, die Anzahl der richtigen Fälle immer mehr herabsinkt
, je weiter der Absender von dem Empfänger entfernt
ist. Manchmal waren dieselben nur durch einen Vorhang
getrennt, manchmal befanden sie sich in zwei Nachbarzimmern
; ja es wurden sogar 551 Versuche angestellt, bei
welchen sich Agent und Perzipient in zwei untereinander
gelegenen Zimmern aufhielten, die allerdings durchweine
Treppe in Verbindung standen. Von diesen Versuchen waren


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