Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 32
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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WoMf: Ueber die Hansen-Lehmann'sebe Erklärung etc. 31

48, also nur 9 Proz. von Erfolg begleitet, immerhin eine
auffällige Erscheinung, da ausdrücklich versichert wird, dass
man im oberen Zimmer nicht einmal hören konnte, was im
unteren laut gesprochen wurde. Mithin musste entweder der
Empfänger eine beinahe unglaubliche Hyperästhesie des
Gehörs an den Tag gelegt, oder der Absender so laut
geflüstert haben, dass man sich wundern muss, dass dies
nicht von den Anwesenden bemerkt wurde.

L. glaubt dies mit der Thatsache erklären zu können,
dass schwache Geräusche in einem Punkte eines geschlossenen
Raumes sehr deutlich gehört werden können, während sie /
in anderen Punkten vollständig unwahrnehmbar sind. Zu
dieser Beobachtung gelangte i. durch Versuche mit einem
kleinen Fallapparat, bei weichem durch den Anprall einer
herabfallenden Kugel, je nach der Höhe des Falles ein
Schall von grösserer oder geringerer Intensität erzeugt
wurde. L. wies nun nach, dass beispielsweise in seinem
eigenen Laboratorium, bei Aufstellung der Fallmaschine in
einem gewissen Punkte, ein dicht daneben stehender
Beobachter nichts von dem Schall wahrnehmen konnte,
denselben hingegen in 4,6 m Entfernung sehr deutlich hörte.
Ob hierdurch freilich die Uebertragung durch Flüstern auf
grössere Entfernungen und durch geschlossene Thüren hindurch
erklärt wird, muss dahingestellt bleiben.

Die Hyperästhesie kann bei Hypnotisirten übrigens
recht beträchtlich werden. So erlangte z. B. eine Somnambule
Beaunis1 in der Hypnose eine 14 mal grössere Gehörsschärfe
. (Beaunis, Le somnambulisme provoquö, Ed. 2,
Paris 1887. pag. y&)

Durch die Hohlspiegel wurden .bei den Zöschen Versuchen
die Schallwellen 14 mal verstärkt, wodurch ebenfalls
eine 14 mal grössere Empfindlichkeit des Gehörs des
Perzipienten entstand.

Allerdings erhielt auch L. bei seinen Versuchen circa
33 Proz. richtiger Fälle, was bei Gedankenübertragungsexperimenten
wohl noch niemals erreicht worden ist.

L» versuchte es auch einmal eine Zeichnung zu übertragen
. Das von if, gezeichnete Bild hatte zwar eine ganz
entfernte Aehnhchkeit mit demjenigen, welches X. zu übertragen
wünschte; aber es stellte sich heraus, dass X. das
Bild einer Katze vorgeschwebt hatte, während die Zeichnung
jBT.'s einen Leuchter vorstellte.

Bei den Richefschen Experimenten, sowie auch bei den
in den „Proceedings" veröffentlichten, ist nach L. eine
Aehnlichkeit zwischen dem Original und der Zeichnung des
Perzipienten ebenfalls sehr problematisch, zumal die


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