Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 68
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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68 PsyeMsohe Stadien. XXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1900.)

Das Medium war mir ein wissenschaftliches Buch, worin ich
mit voller Klarheit lesen musste, wenn meine Studien mir
nützen sollten. Ich spreche meinen Dank aus für die §re-
falligkeit, womit meine skeptischen Vorsichtsmassregeln er-
TSigen wurden. — Die Sitzungen wurden in meiner Wohnung
abgehalten, und Gegenstände meines Besitzes kamen dabei
zur Verwendung. Sie fanden bei Licht statt, soweit ich
nicht ausdrücklich das Gegentheil Bemerkt habe. In ganz
wenigen Fällen war völliges Dunkel; sonst blieb an den
Gasbrennern meines Zimmers immer noch ein kleiner blauer
Lichtring, und es waren Vorsichtsmassregeln getroffen, die
jeden Betrug, falls solcher beabsichtigt war, unmöglich
machten. Bei den Versuchen sind zugegen und behilflich
gewesen die Doctoren der Medicin Santangelo, de Venosa und
d'Jmzcis; Prof. Turiello vom Techn. Institut, und Herr Aegri,
Ingenieur in Neapel; zeitweilig auch Herr Ingenieur Reuleaux
aus München, Dr. jDauvergne, Advoeat und Botaniker aus
Avignon; ferner Herr Ingenieur Palazzi, Herr Maler Tassi
und Herr Schriftsteller Verdinois. Bei den ersten Sitzungen
war auch Herr Ckiaia zugegen, dem ich für seine Aufmerksamkeit
nicht genug danken kann.

Die Hypnotisirung der Eusapia lässt sich weder durch
Striche, noch durch Fixiren des Auges bewirken. In München
habe ich, in theilweise sehr langen und anstrengenden
Sitzungen, nicht einmal die Ermüdung hervorbringen können,
die dem hypnotischen Schlafe vorausgeht, Sie kann sich
? jedoch selbst hypnotisiren und dann in Hellschlaf, Katalepsie
oder Lethargie verfallen. Während dies geschieht,
ist in der Luft beständig ein Geräusch zu hören, etwa wie
von einer schnell geöffneten Hand, wie bei Magnetiseuren.
Herr Chiaia sagt, der „Geist" John schläfere sie ein, und zuweilen
, wenn Eusapia widerstrebt, scheint eine Kraft sie
. automatisch zu machen, so dass sie gehorchen muss. Sie
fangt an zu gähnen, zu schlucken, sich zu dehnen, richtet
die Augen nach oben, mit eintretender Unempfindlichkeit
der Bindehaut, und verfällt in Hellschlaf, unter der merkwürdigen
Erscheinung der Verdoppelung der Persönlichkeit.
Ihre Sprache ändert sich; eine Mannesstimme ist zu hören,
manchmal rauh und hart, manchmal freundlich und heiter,
nicht in neapolitanischer Mundart, sondern in reinem Tos-
kanisch. Der Sprechende versteht gut französisch und hört
sich in dieser Sprache am liebsten anreden, im Gegensatz
zu Eusapia, wenn sie wacht; er dutzt alle Anwesenden und
antwortet auf die Frage, ob man irgend einen Versuch
machen wolle: „Wir werden sehen"; im wachen Zustande
spricht Eusapia immer im Singular. Gesprochen wird auch


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