Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 75
(PDF, 212 MB)
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Wolff: Ueber die Hansen-Lehmann'sche Erklärung etc. 75

Ueber die Hansen-Lehmann'sche Erklärung der
Gedankenübertragung durch unwillkürliches Flüstern.

Von Eberhard Wolff-Breslau.
Mittheilung aus der G. P. F. zu Breslau.

(Schluss von Seite 32«)

In dem zweiten Theil des obenerwähnten Berichtes
über die Zöschen Experimente in Wundfs „Philosophischen
Studien" versucht nun Dr. Hansen eine physiologisch-psychologische
Erklärung des Flüsterns, sowie der bei den Flüsterversueben
vorkommenden Zahlenverwechselungen zu geben.

Nach den laryngoskopischen Untersuchungen Czermak's
(Sitzungsberichte der Wiener Akademie, Math.- Naturw.
Classe, Bd. LH. 2, S. 623-641. 1865. Dieselben Berichte
Bd. XXIX, 1858, S. 557—585) entsteht das Flüstern, indem
durch die Reibung der Expirationsluft an der in
h-Stellung verengten Glottis ein stärkerer oder schwächerer
Laut erzeugt wird, während die Artikulation ganz wie beim
lauten Sprechen zu Stande kommt. Durch verschiedene
Form der Glottisenge, sowie verschiedene Stärke des anblasenden
Luftstromes kann das Flüstern sehr modifizirt
werden.

Um Einwendungen seitens der Vertheidiger der Gedankenübertragung
unmöglich zu machen, hatten H. und
wie bereits oben erwähnt, diejenige Methode des Flüsterns
gewählt, bei welcher der Mund geschlossen ist, und die
Expirationsluft ausschliesslich durch die Nase entweicht,
wodurch das Flüstern ein nasales Timbre erhält Während
die Vokale hierbei durchgängig etwas tiefer werden, treten
an Stelle der Konsonanten stärkere oder schwächere Luft-
stösse durch die Nase. Der Larynx gewinnt in Bezug auf
die Artikulation eine weit grössere Bedeutung, als beim gewöhnlichen
Flüstern, die Artikulationsstellen sind nach
hinten guttural verschoben.

Die normalen Sprechbewegungen wurden soweit ausgeführt
, als dies ohne bemerkbare, äussere Zeichen geschehen
konnte; auch wurde dem Innervationsantriebe nicht ganz
nachgegeben, sondern derselbe halbbewusst gehemmt.

H. erörtert nun in sehr eingehender Weise die Entstehung
der Vokale und Konsonanten, sowie die Veränderungen
, welche dieselben beim nasalen Flüstern erfahren.

Die Verwechselungen sucht er durch phonetische Gesetze
zu erklären (so z. B. 1 (en) mit 5 (fem), wegen der
spezifischen Nasallaute m und n, 9 (ni) mit 3 (tre) wegen
der Zungenspitzlaute n und t, 6 (sex) mit 5 (fem) wegen


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