Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 76
(PDF, 212 MB)
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76 Psyehisohe Studien. XXVIL Jahrg. 2. Helft. (Februar 1900.)

der Keibungslaute f und s) und schliesst seine Ausführungen
mit der Besprechung einer Anzahl der englischen Gedankenübertragungsexperimente
an Hand dieser von ihm aufgestellten
phonetischen Gesetze. —

Wie zu erwarten stand, ist die Z/sche Flüstertheorie
nicht ohne Widerspruch geblieben. Allerdings ist es einzig
und allein Prof. Sidgrvick, welcher sich mit den Z/schen
Versuchen befasst hat, während keiner der übrigen in dieser
Angelegenheit interessirten Forscher, selbst nicht Prot
Richet, der Z/sehen Hypothese Beachtung schenkten, eine
Thatsache, die im Interesse der Wissenschaft nur zu bedauern
ist.

In einem in Part XXXI der „Proceedings" unter dem
Titel „Involuntary whispering considered in relation to
experiments in thought-transferencea erschienenen Artikel
versucht nun Prof. Sidgrvick zu beweisen, dass die Folgerungen
welche L. aus seinen eigenen Experimenten zieht, auf die
von Sidgrvick geleitete Versuchsreihe unanwendbar sind, mit
anderen Worten, dass es L. keineswegs gelungen ist, in
überzeugender Weise die Entstehung der Sidgwicft sehen
Resultate durch unwillkürliches Flüstern zu erklären. Er
hat diese Ausführungen auf dem III. internationalen Psycho«
logenkongress zu München (1897) wiederholt, ohne indessen
Verständniss dafür zu finden. So äussert z. B.
22. Willy in seinem Berichte über den Kongress [Vierteljahrsschrift
über wissenschaftliche Philosophie von Avenow,
1897 1- Heft S. 105]: „Die übrigen Vorträge überspringen
wir mit demselben unhörbaren Flüstern ohne commercium
corporum, mit dessen Hilfe ein gelehrtes Ehepaar am
Kongress die Telepathie in die Psychologie einführte."*)
Und der katholische Psychologe Professor Gutberiet [cf. die
Kritik von Dr. Erich Bohn, Psych. Studien 1899, S. 358—360]
fällte darauf das absonderliche Urtheil: („Der Kampf um
die Seele" 1892, S. 463): „Jedenfalls wird niemand mehr,
nachdem jene Experimente in so natürlicher Weise eine
so grosse Zahl von vermeintlichen Gedankenmittheilungen
erklärt haben, noch die wenigen von Sidgrvick vorgebrachten
Bedenken berücksichtigen. Ernste Forscher haben dafür
nur ein mitleidiges Lächeln."

Zunächst macht Sidgmck den vollkommen berechtigten
Einwurf, dass „Unwillkürliches Flüstern" nicht die richtige
Bezeichnung für die in den Zöschen Versuchen angewandte

*) Dass die auf jahrelangen eigenen Experimenten fussenden Ausführungen
eines so erasten, sachkundigen Forschers in dem Bericht mit
einem wirklich schlechten Witz abgemacht werden, ist im Interesse der
Wissenschaft mehr als „nur zu bedauern*4! — Red.


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