Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 81
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Wolff: lieber die Hansen-Lehmaim'sche Erklärung etc. 81

angestellt worden sind, für die Frage der Gedankenübertragung
als bedeutungslos angesehen werden müssen. Damit
ist dieselbe jedoch keineswegs aus der Welt geschafft, ebensowenig
wie die Telepathie überhaupt, von welcher die
Gedankenübertragung ja nur ein Spezialfall ist. Nach
Edmund Gurney versteht man unter Telepathie Eindrücke,
welche anders als mittelst der bekannten Sinneswerkzeuge
von einer Person in einer anderen hervorgerufen werden.
Es gehören also hierunter auch die wahrsagenden
Träume und die Halluzinationen,

Namentlich die letzteren, und zwar insbesondere die
Erscheinungen von Sterbenden, wie sie in dem sehr umfangreichen
, berühmten Werke „Phantasms of the living"
von Gurney, Myers und Podmore aufgeführt sind, bieten nun
allerdings einen starken Beweis für die Telepathie. Es
zeigt sich nämlich an der Hand einer einfachen Wahrscheinlichkeitsrechnung
, dass sich diese Phänomene keineswegs
durch blossen Zufall erklären lassen. Nachdem man
auf dem ersten internationalen Kongress für experimentelle
Psychologie in - Paris 1889 übereingekommen war, Aufschlüsse
über Halluzinationen einzusammeln, bildete sich in
England unter dem Vorsitz von Prof. Sidgwick ein Komite,
dessen Bericht eine sehr umfassende, statistische Bearbeitung
des Materials, nebst einer Menge ausführlicher Schilderungen
von Halluzinationen enthält, und in den „Proceedings" unter
dem Titel „Beport on the Census of Hallucinations'1 veröffentlicht
wurde. In diesem Bericht heisst es nun in Bezug
auf die anscheinend von Sterbenden auf telepathischem
Wege hervorgerufenen Halluzinationen: „Das Faktum, dass
jeder von uns nur einmal stirbt, ermöglicht es, dass wir
genau die Wahrscheinlichkeit berechnen können, inwieweit
dieser Tod wohl mit irgend einer anderen Begebenheit,
z. B. dass ein Mensch ein halluzinatorisches Bild von dem
Sterbenden hat, zusammentreffen wird. Als Grundlage
können wir den jährlichen Sterblichkeitsquotienten der letzten
zehn Jahre für England und Wales, nämlich 19,16 auf 1000
nehmen. Sterben von 1000 jährlich 19, so sterben täglich
19 von 365,000, oder mit anderen Worten, einer von 19,000.
Diese Zahl Vioooo zeigt die Wahrscheinlichkeit an, dass
ein Mensch gerade an dem Tage stirbt, an welchem seine
Gestalt als Halluzination gesehen wird, vorausgesetzt, dass
keine ursachliche Verbindung zwischen den beiden Begebenheiten
vorliegt. Von je 19,000 Halluzinationen kann man
daher erwarten, dass eine in die 24 Stunden, die dem Tode
am nächsten liegen, fallen wird."

Das Körnitz kam nun, nach Berücksichtigung aller in

Psychische Städten. Februar 1900. 6


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