Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 89
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kniepf: Ahnungen, Prophezeiungen und Telepathie etc. 89

Nachwort.*)

Es wäre interessant, die Macht der somnambul-trieb-
förmig waltenden Seite unseres Ichs und seine weltlichen
Funktionen noch etwas näher zu betrachten, da dieses andere
Ich die Vorherbestimmung und das Fatum ergiebt, wie ich
hier und auch in meiner Abhandlung „Die Psyche des
Gangliensystem" gezeigt habe. So verbindet auch der Philosoph
Julius Duboc seine „Trieblehre" mit der Lehre
des Determinismus (Vorherbestimmung), für dessen Walten
er selbst sonst weiter keinen Beweis hat, als den durch das
Denken und die Logik gelieferten, und schon dieser genügt
ja eigentlich. („Grundriss einer einheitlichen Trieblehre
vom Standpunkte des Determinismus."
Von Julius Duboc, Leipzig bei Otto fViegand, 1892. 307 S.).
Eine Schrift, welche sich noch näher mit dem dämonischen
Untergrunde unseres Wesens befasst, ist Oskar Panizza's
Versuch: „Der Illusionismus oder die Rettung
der Persönlichkeit, Skizze einer Weltanschauung44,
Leipzig, 1895 bei Wilhelm Friedrieh, 62 S. Hier wird die
„transscendentale" Seite des Individuums herausgeschält und
als „Dämonismus" dargestellt; aber Panizza nennt es
auch den psychischen Zwang, und ohne diesen bleibt,
wie er richtig bemerkt, namentlich jede grosse oder ungewöhnliche
That im Guten oder Bösen unerklärbar. Der
Verfasser sagt: „Ein Luther, ein Savonarola, ein Sokrates ist
ohne psychischen elementaren Zwang undenkbar. Ohne
Inspiration ist Mahomeä ohnmächtig, Luther ohne seinen
„Gott" ein Augustiner-Mönch, der sich unterwirft, Sokrates
ohne seinen Dämon ein Sophist und Denkjongleur, wie
tausend Andere, jeder Künstler, jeder auf „Eingebung" hin
Schaffende ein gewöhnlicher Mensch wie die Anderen auch."
Man lese selbst nach! Diesem psychischen Zwange sind

*) Nachträglich erhielten wir vom Herrn Verf., nach dessen Ansicht
eine ernste okkultistische Forschung ohne astrologischen Hintergrund überhaupt
nicht denkbar wäre, folgende Zuschrift: „Sehr geehrter Herr Professor!
Vielleicht fügen Sie noch einliegende Seite hinzu; Pani:zä)s Schrift ist es
werth, trotz ihrer capriciosen Rechtschreibung (Funkzion, Filosofie, Materialismus
etc.) — Hinsichtlich Ihrer Anfrage über das Medium Minna Demrnier
theile ich Ihnen mit, dass 1895 auf der Harzburg mediumistisch empfohlene
Nachgrabungen nach Schätzen aus der deutschen Kaiserzeit angestellt wurden.
Mir ist so, als wenn das Medium die DemmJer war. Die Sache verlief ohne
Resultat, urd es ging ein Spottgedicht durch die Blätter; ich selbst brachte
damals die Affaire feuilletonistisch in einer hiesigen Bäderzeitung, kann aber
das Blatt heute leider nicht mehr finden. An sich würde ja diese Affaire
gegen den Mediumismus der Demmler nicht viel besagen.

Freundl. Gruss

Hamburg-Borgfelde, 8. Okt. 1898. Men Kniepft


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