Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 96
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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96 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1900.)

welche von einer extrem spiritistischen Grundlage, wie von
bedeutendem poetischen Talent Zeugniss ablegen. —

Nur Deutschland blieb frei von der Scheinherrschaft
einer naiv extremen spiritistischen Theorie; dafür aber
wurden in Deutschland die ersten Grundlagen für eine
wissenschaftliche Entwickelung derselben durch die Begründung
der Zeitschrift „Psychische Studien", welche der
russische Staatsrath Aksakow in Verbindung mit Dr. Wittig
und anderen deutschen Gesinnungsgenossen ins Leben gerufen
hat, geschaffen. Hier wurden die ersten Bausteine
zusammengetragen, welche den Ausbau einer auf den Grundlagen
der Erkenntnisstheorie, Logik und Psychologie ruhenden
spiritualistischen Metaphysik vorbereiten hülfen. In ähnlicher
Weise wirkte die in den 80 er Jahren von Dr. Hübbe-
Schleiden begründete Zeitschrift „Sphinx", an welcher Männer
wie Heilenbach, Kiesewetter, du Prel, Hübbe-Schleiden, Deirihard
u. A. in hervorragender Weise mitwirkten und zur Klärung
des stets reichlicher anwachsenden Thatsachenmaterials in
unermüdlicher Arbeit beitrugen. Auch hier kann allerdings
konstatirt werden, dass die ersten Versuche einer spiritistischen
Theorie, wenn auch nicht so ausschweifend, wie
in anderen Ländern, doch die Signatur extremer Gedankenführung
erkennen Hessen. — Der erste bedeutende Schritt
zum Ausbau einer den Ansprüchen des Thatsachenmaterials
einigermassen gerecht werdenden Theorie war die Differen-
zirurg des spiritistischen Problems in ein spiritistisches und
animistisches Prinzip. Wem die Priorität dieser Vervollkommnung
der spiritistischen Gesammttheorie zukommt,
vermag ich heute nicht anzugeben. Es wäre dies festzustellen
eine dankbare Aufgabe für einen solchen unserer
Mitarbeiter, welcher die nöthige Zeit zu den umfänglichen
Zeitschriftenstudien hat, die dazu unerlässlich sind. In
umfassendster Weise ist es jedenfalls das Verdienst von
Aksakow, die erkenntnisstheoretischen und thatsächlichen
Unterlagen für eine solche Zweitheilung geschaffen zu haben.

Mit der Zweitheilung vollzog sich denn auch die Neubenennung
des gesammten Thatsachengebietes, in dem man
das Wort „Spiritismus", weiches nunmehr die Bezeichnung
für eine TheiJhypothese wurde, durch den Gesammtbegriff
„Okkultismus" ersetzte, unter dem man die beiden Theil-
theorien als die spiritistische und die animistische unterschied
. Diese Terminologie . ist heute, mit Ausnahme
gewisser amerikanischer Kreise, deren Unfähigkeit zur
Entwickelung wir schon erwähnt haben, allgemein acceptirt
und man muss sagen, dass dieselbe wesentlich zur Con-
solidirung der Diskussion spiritistischer Fragen beigetragen


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