Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 103
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Qnbalke: Zur spiritistischen Hypothese. 403

physiologische Vorgänge einschlachten können, für hysterische
Hyperästhesie und flallucination halten, mit dem Hinweise,
dass etwas anderes die Bedingung des Eintrittes, etwas
anderes der Grund jener Phänomene ist. Wie die Dunkelheit
nicht Ursache, sondern Bedingung des Leuchtens der
Sterne ist, wie der Schlaf den Traum bedingt, nicht hervorruft
, das Zerreissen des Nebelschleiers das Scheinen der
Sonne bedingt, nicht verursacht — so gelangt auch die
okkulte Seite unseres Wesens zur Wahrnehmung unter der
Bedingung, dass das Tagesbewusstsein sich verdunkelt oder
ganz verlischt und dass das Zellengewebe des Körpers,
physiologisch anormal, das transscendentale Subjekt hindurchleuchten
, hin durchwirken lässt. Dieses transscendentale
Subjekt, dieses unser eigentliches Wesen an sich, welches
bei der Bmpfängniss bez. bei der Geburt nur zum kleineren
Theile in einem Zellenorganismus sichtbar wird, kann selbstredend
, wenn es beim Tode die den kleineren Theil nur
sichtbar machende Form wieder abstreift, ebenso wenig ein
Ende finden, wie ein Meteorit, wenn er vor unserem Auge
aus dem dunklen Weltenraum aufleuchtend und in demselben
wieder verschwindend seine Bahn weder beginnt noch
beendet. Und dieser kurze, uns sichtbare, leuchtende, verschwindend
kleine Theil seiner Bahn gleicht dem kurzen
phänomenalen Theilleben unseres Wesens zwischen Geburt
und Tod.

Da nun aber das transscendentale Stück unserer
Wesenheit schon in und trotz seiner Beschränkung durch
den Zellenorganismus, wenn auch mit Ausschaltung fast des
gesammten physiologischen Apparates und mit Aufhebung
des phänomenalen Raum- und Zeitmasses, über die Grenzen
unseres normalen Vermögens sich thätig erweist, wie dies
der Somnambulismus, das Fernsehen, Fernwirken offenbaren,
um wie vielmehr muss die ganze menschliche Wesenheit,
wenn sie beim Tode ihre volle Aktionsfreiheit wieder erhält,
zu magischen, unsere normal-physiologischen weit überragenden
Kraftwirkungen befähigt sein. Die Berechtigung
der spiritistischen Hypothese ist somit dahin nachgewiesen,
dass das übersinnliche Wirken der entleibten Seele im
Prinzipe, in der Möglichkeit sich als logische Konsequenz
des magischen Wirkens unserer transscendentalen Seele
innerhalb der Schranken des Zellenorganismus ergiebt. Es
könnte zwar noch der weitere, a priori nicht abzuweisende
Schluss gezogen werden, dass, habe einmal die Seele die
Fessel der Sinnlichkeit abgestreift, sie wohl dann, nach
Wiedererlangung ihrer vollen intelligiblen Freiheit, sich
dieser durch Wieder-Hineinversenkung in den dreidimen-


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