Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 104
(PDF, 212 MB)
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104 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 2. Heft (Februar 1900.)

sionalen Raum nicht mehr begeben werde. Normaler Weise
gewiss so wenig, als die transscendentale Seele im normal
physiologischen Zellenorganismus sich magisch bethätigen
kann. Die verkörperte Seele fungirt doch nur magisch, wenn
die phänomenale Befangenheit bei der Verkörperung nicht
vollständig geworden, anormal geblieben ist, und das
transscendentale Subjekt durch den undichten, physiologischen
Organismus hindurchleuchten, hindurchwirken kann. Dem
analog schliessen wir auf eine Thätigkeit der Seele nach
dem Tode in die Sinnenwelt herein auch nur unter der
Bedingung eines noch nicht normalen Zustandes, dass
nämlich die Loslösung von der irdischen Erscheinungsform
und -weise noch keine vollständige geworden ist, dass das
irdische Existenzbedtirfniss mit dem Tode noch nicht erloschen
ist, noch keinen vollständigen Abschluss gefunden
hat. Dass und wenn dieser Fall thatsächlich eintritt, werden
wir gleich sehen, wenn wir auf den Umfang der spiritistischen
Hypothese zu sprechen kommen. Werden also die animi-
stischen Thatsachen durch einen Defekt der phänomenalen
Befangenheit des diesseitigen Menschen verursacht, so ruft
andererseits ein noch zurückgebliebener Rest phänomenaler
Befangenheit des jenseitigen Menschen die spiritistischen
Phänomene hervor. Ich sage noch einmal: xdvxa qsT, Alles
befindet sich in unaufhörlichem Werden, in fortwährendem
fliessenden Uebergange — und: „natura non saltat". die
Natur macht keine Sprünge. Vielleicht dürfen wir in keinem
Falle annehmen, dass die theilweise Verkörperung der
transscendentalen Seele eine vollkommene, lückenlose,
* die Entkörperung eine vollkommene, restlose sei. Bei
vollkommener phänomenaler Befangenheit und Dichtigkeit
des physiologischen Organismus könnte die Stimme des
transscendentalen Subjekts, das Gewissen, nicht hindurchdringen
und vernommen werden. Vollständig gewissenlose
Menschen, wenn es solche wirklich geben sollte, wären dann
nur Menschen von solcher lückenlosen undurchdringlichen
Verkörperung. Es wird demnach nie von einem
A ugenblick des Todes, von einer plötzlichen, durchgreifenden
Trennung von Leib und Seele zu reden sein, sondern nur
von einem allmählichen Ab- und Auszuge der Seele, während
welcher Wechselperiode allein Manifestationen erwartet
werden dürfen, welche wiederum in den weitaus meisten
Fällen nur von aen medialen Naturen wahrgenommen werden,
bei denen die Zellenform des in die Sinnlichkeit versenkten
Theiles der Seele nicht den normalen, phänomenalen
Dichtigkeitsgrad erlangt bat. Im Diesseits wie im Jenseits
sind es also die noch nicht ganz Eingewohnten, welche das


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