Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 106
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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106 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1900.)

Dann folgte „die monistische Seelenlehre", „die Entdeckung
der Seele", „die Experimentalmetaphysik und Experimental-
psychologie" und als Schlusswerk seines Lebens „die Magie
als Naturwissenschaft", und zwar Bd. I die magische Physik,
201 Seiten, Bd. II die magische Psychologie, 340 Seiten;
und nur die in gar keinem Volumenverhältnisse stehende,
kleinformartige Schlussbroschüre behandelt auf 119 Seiten
den Tod, das Jenseits und das Leben im Jenseits, aber
auch nur als unabweisliche Analogie-Konsequenzen
unserer medialen Erfahrungen im Diesseits und zwar via
negationis und via eminentiae. Denn, sagt, du Prell „der
Spiritismus ist für die Unsterblichkeitsfrage ganz entbehrlich
, es genügt dafür die Analyse des lebenden Menschen."
Im Anschluss hierzu citire ich Jean Paul: „Das Ob der
Unsterblichkeit leidet bei dem Wie. Jenes zu wissen, genügt
aber auch vollkommen für unsere diesseitigen Zwecke in
praktischer Hinsicht." In seiner „Magie" giebt du Prel auch
sehr präcis und wohl beachtenswerth die Grenze in der
Beurtheilung animistischer und spiritistischer Phänomene,
wenn er sagt: „Die Unterscheidung zwischen animistischen
Phantomen, die aus dem Medium kommen, und spiritistischen
, welche andere Wesen sind, ist nicht nur gerechtfertigt
, sondern es darf von Geistern erst dann geredet
werden, wenn die animistische Erklärung nicht mehr ausreicht
." Was den oben gerügten Sprachgebrauch des Wortes
„Spiritismus" anlangt, so ist zu konstatiren, dass du Prel
in dem seine segensreiche Lebensarbeit zusammenfassenden
und abschliessenden Werke in der Terminologie scharf
präcisirt und das Gesammtgebiet stets „Okkultismus" nennt.
Rücksichtlich der übrigen okkultistischen Schriftsteller, die
so vielfach die Grundlage verrückt, das Urtheil verführt
haben, urtheilt du Prel: „Es lässt sich nicht leugnen, dass
der Spiritismus Leute zur Schriftstellerei verführt, die sonst
nie daran gedacht hätten, die Feder in die Hand zu nehmen,
die es aber für geboten halten, ihre spiritistischen Erlebnisse
und Reflexionen in die Welt zu senden. Das Motiv, von
dem sie geleitet sind, ist ehrenwerth und sie haben die
besten Absichten. Aber diese Leute sollten bedenken, dass
man sich unmöglich über Nacht auch nur die gemeine
Technik der Schriftstellerei aneignen kann. Man schadet
einer Sache nur, wenn man sie selbst bei besten Absichten
mit ungenügender Feder vertritt." Der Lateiner sagt: „malo
patrocinio res bona peior erita: durch eine schlechte Verteidigung
wird auch eine gute Sache gefährdet. Und diese
Schädigung hat der GesammtOkkultismus, namentlich aber
der Spiritismus, mehr als er vertragen kann, bis zur Ent-


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