Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 122
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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122 Psycbiscbe Studien. XXVII. Jahrg. 2. Heft. (Februar 1900.)

Ausleger das Ende des Jahrhunderts noch ein Jahr weiter
hinaussetzen), wird mir besonders heilig sein; merke Dir doch,
dass wenn wir hier Mitternacht haben, bei Euch Mitternacht
schon eine Stunde vorbei ist. Bei solchen feierlichen
Gelegenheiten geräth mein Geist in eine
höhere Stimmung, in eine andere geistige AVeit;
die Scheidewände des Raumes verschwinden,
unsere kothige kleine Welt, mit allem, was uns
hier gross dünkt, uns so unglücklich und so
glücklich macht, verschwindet, und ein unsterblicher
reiner Geist stehe ich vereinigt mit
allen den Guten und Edlen, die unseren Planeten
zierten und deren Körper Raum oder Zeit von
dem meinigen trennten, und geniesse das höhere
Leben, die besseren Freuden, die ein undurchdringlicher
Schleier jetzt bis zu dem entscheidenden
Augenblicke unserem Auge verbirgt." Gauss
zählte zur Zeit der Abfassung des Briefes erst 23 Jahre;
trotzdem hatte er schon die hervorragendsten mathematischen
Entdeckungen gemacht, die ihn schon damals, wenn sie bekannt
gewesen wären, zum ersten Mathematiker Europas
gemacht hätten. Seine epochemachende kritische Dissertation,
ein Muster strenger Beweisführung, war bereits erschienen;
seine „Disquisitiones arithmetieae," die allein genagt hatten,
ihm unsterblichen Ruhm zu verschaffen, waren grösstentheils
gedruckt; er besass damals schon, wie sein Nachlass unzweifelhaft
zeigte, seiner Zeit vorauseilend, die Kenntniss
der elliptischen Funktionen; als diese ein Vierteljahrhundert
später von Ahe! und Jacobi vollständig entdeckt wurden,
verfehlte diese Erfindung nicht, mit Recht in der wissenschaftlichen
Welt das grösste Aufsehen zu erregen. — Die von
uns im Druck hervorgehobene Briefstelle erbringt überdies
den gewichtigen Nachweis, dass Gauss, einer der schärfsten
Denker und klarsten Köpfe der Menschheit, die Hoffnung
auf persönliche Unsterblichkeit mit exakt wissenschaftlicher
Forschung schon als Jüngling durchaus vereinbar fand.

fe)ZurChristenthumsfrage erhalten wir von Herrn
Hofrath Prof. Seiling nachfolgende Erwiderung: nHochgeehrter
Herr Professor, Sie würden mich zu Dank verpflichten,
wenn Sie mir im Anschluss an den Aufsatz des Herrn Pfarrers
Gubalke über „Moderne Christenthumsforscher" in den „Psych.
Stud." (Dez. Heft 1899) die nachstehenden Bemerkungen gestatten
wollten. Ich habe diesen Aufsatz mit grossem Interesse
gelesen und gestehe freimüthig, dass ich mich durch denselben
in einigen Punkten auch habe belehren lassen. Dagegen
glaube ich, dass Herr G. mit mir doch zu streng ins


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