Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 152
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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152 Psychische Studien. XXVII. Jahrg, 3. Heft. (März 1000-)

während ich die Hände des Mediums festhalte. Eines Abends,
als wir im Dunkeln sassen, hatte Kusapia empfohlen, ihre
Hände nicht loszulassen, woran wir ohnehin nicht dachten.
Wir fühlten nun etwas über unser Gesicht streichen und
merkten auch, dass etwas auf den Tisch gestellt wurde.
Als Licht gemacht war, fanden sich drei Stühle übereinander
gesetzt, der oberste mit den Beinen nach oben, und auf
dem einen ein Federwedel, den diu Magd im Nebenzimmer
hatte liegen lassen und womit ohne Zweifel unser Gesicht
berührt worden war. - Ein anderes Mal, als dem Medium
mit einer auf dem Tische angesiegelten Sohnur die Hände
gebunden und von mir überdies festgehalten waren, sah ich
zwei leuchtende Hände von der Decke her ab kommen, sich
den unseren nähern und meine Fingerknöchel berühren, ferner
auch den Gasbrenner ein- und aufdrehen.

Bei allen solchen durch Hände bewirkten Vorgängen
war nie eine Unsicherheit zu bemerken, als ob der Ausübende
müde würde. Wird ein Stuhl emporgeschleudert,
wie in den Dunkelsitzungen nicht selten geschieht, so geht
er ohne Anstoss über die Anwesenden hin und fällt auf
den Tisch. Ertönt eine Trompete oder hört man in der
Luft das Geräusch von Küssen, so fühlt man rieht selten
auch die Berührung von einem Gesicht — nicht dem des
Mediums, das in Trance über den Tisch gebeagt liegt —,
das auch leuchtend wird mit einem nicht zu beschreibenden
matten Glänze, der zwar erkennen lässt, dass es ein Gesicht
ist, aber keine Details davon» Es ist sozusagen ein nichtstrahlendes
Licht; ist daher das Zimmer nicht ganz verdunkelt
, so bemerkt man das Leuchten nicht, oder doch
nur eine Art Schatten von bestimmten Umrissen. Die Berührung
mit dem Gesicht ist warm und sanft, manchmal
wie mit lebendem Fleisch, doch zuweilen auch kalt und
unangenehm. Es scheint ein Mannesgesicht zu sein, denn
man fühlt Bart und kurzes Haar. Diese Gesichter sind
es wohl, von denen manchmal ein starker Luftstrom ausgeht
, bald kalt, bald warm und feucht, wie der Athem
eines Menschen, oder auch wie ein elektrischer Hauch. —

In der Sitzung vom 1. Mai hatten schon mehrere merkwürdige
Manifestationen stattgefunden, als Eusapia, die mit
gebundenen Händen mir zur Linken sass, anfing zu gähnen
und nervös zu werden. Das Kabinet war ganz dunkel, im
Saale war das Gas halb eingedreht. Eusapia schien einen
hysterischen Anfall zu bekommen, als plötzlich der Vorhang,
2 Meter von uns entfernt, heftig geschüttelt und zur Hälfte
weggezogen wurde. Mit einem Aufschrei verfällt Eusapia
in Trance, der Puls geht kaum merklich, der Athem ist


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