Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 156
(PDF, 212 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0163
156 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 3. Heft. (März i960.)

II. Abtheilung.

Theoretisches und Kritisches.

Der Kampf um den Spiritismus.

Von Dr. Falk Schupp in München.

(Schluss von Seite 100.)

Herbar fs Theorie ist insofern für die moderne okkultistische
Psychologie von grosser Bedeutung, als er der erste ist,
weicherden Begriff der Bewusstseinsschwelle aufgestellt
hat, einen Begriff, welchen dann bekanntlich du Prel in
ausserordentlich genialer Weise dazu benutzt hat, um damit
die Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu ziehen.
Lotze begründet die Substantialität der Seele auf der von
ihm angenommenen Einheit des Bewusstseins. Da aber
diese Einheit des Bewusstseins bekanntlich eine Annahme
ist wie hundert andere, für deren Richtigkeit Gründe und
Gegengründe anzuführen sind, so kann man Lotze als den
letzten Vertreter der Substantialitätstheorie ansehen: unter
seinen Händen ist sie förmlich zerbröckelt. Denn wenn er
sagt, dass jede Seele „das als was sie sich gibt, in bestimmten
Vorstellungen, Gefühlen und Strebungen lebende Einheit
sei", so konstruirt er damit keinen reinen Substantialitäts-
begriff mehr, sondern leitet über zu der zweiten Theorie,
welche wir bereits als die „Aktualitätstheorie" angeführt
haben.

Als ersten Vorläufer derselben könnte man die Psychologie
des schottischen Philosophen Hurne (geb. 1711, gest.
1776 in Edinburg) bezeichnen, wonach die Annahme eines
individuellen Wesens von abgesonderter geistiger Art nicht
nur, sondern auch die Vorstellungen einer geistigen Substanz
unverständlich erscheinen, und das Ich lediglich als eine
Sammlung von Wahrnehmungen und Empfindungen
anzusehen ist. — In neuerer Zeit ist die Aktualitätstheorie
besonders von Wunät und Paulsen vertreten
, worden, welch ersterer auch für die Benennung derselben
verantwortlich ist. Wmdt gelangte zu seiner Anschauung
wesentlich durch eine kritische Bekämpfung der Substantialitätstheorie
. Er versuchte, in seinem „System der Philosophie
" (S. 289) darzuthun, dass der Begriff der Substanz
auf dem Gebiet der Körperwelt entstanden sei, und nur
hier einen klaren Sinn habe. Ohne die Annahme der Atome,
welche als das materielle Substrat der Welt angesehen


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