Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 164
(PDF, 212 MB)
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164 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 3. Heft. (März 1900.)

ben.*) Da wir annehmen dürfen, dass Vorgänge dieser Art
im Naturgeschehen einen eben so wichtigen Platz einnehmen,
als zum Beispiel die Vorgänge der Bewegung, welche uns
zwar vertrauter, aber nicht viel mehr erklärlicher sind, so
wird vielleicht noch eine Zeit kommen, in der wir ebenso
an die technische Ausbeutung dieser psycho-physikalischen
Grenzerscheinung gehen werden, etwa wie wir heute
schon die abnormen X-Strahlen Röntgen'* praktisch ver-
werthen. Es ist einleuchtend, dass der Ausbau einer
solchen Hypothese auch seine weittragenden Einwirkungen
auf die Geometrie und Stereometrie haben wird, welche
Gebiete eigentlich seit ihrer umfassenden Abgrenzung im
griechischen Alterthum keine wesentlichen Fortschritte gemacht
haben, da sie eben von der Erweiterung des Anschauungsproblems
abhängig sind. —

Damit habe ich den Lesern einen Ueberblick über die
Reihe der Ideenverschiebungen gegeben, welche nach meinem
Erachten die spiritistische Theorie in den grossen Problemen
philosophischer und psychologischer Art hervorzubringen
vermag. Es erübrigt mir daher nur noch, dieses Bild nach
der naturwissenschaftlichen Seite hin perspektivisch zu erweitern
. Man hat in dem Kampf gegen den Spiritismus
es stets mit besonderer Emphase betont, dass seine Theorie
nur auf den Trümmern der Naturwissenschaft errichtet
werden könne, und man glaubte, da mau die Basis der
Naturwissenschaften als für alle Zeiten sicher stehend annahm
, diesen ungebetenen Gesellen ebenso triftig ein für
alle Mal abgethan zu haben. Jetzt aber will es scheinen,
dass dieser Einwurf doch berechtigt ist, allein in einem
ganz andern Sinn, wie diejenigen es gemeint haben, die ihn
einst dem Spiritismus entgegenhielten. In kurzen Worten
gesagt, bedeutete er eben nichts Anderes als die Unvereinbarkeit
der spiritistischen Theorie mit dem Atomismus,
welcher als die Basis unserer Naturwissenschaften angesehen
wurde. Diese Unvereinbarkeit muss unsererseits bedingungslos
zugestanden werden. Da wir jedoch darnach streben,
die spiritistische Theorie in Einklang mit den von der
Naturwissenschaft gelieferten Erfahrungstatsachen zu setzen,
ein Bestreben, welches ja auch den Grundzug der wissenschaftlichen
Arbeit du Prel's ausmacht, so muss der
Okkultismus die metaphysische Basis der heutigen Natur-

*) Nach den vortrefflichen Darlegungen, welche Geheimrath. Dr. v.
Seeland, der unsere Leser demnächst mit einer weiteren hochinteressanten
Arbeit erfreuen wird, in seiner Abhandlung'. „Zur Frage von dem Wesen
des Raumes" (s. Psych. Stud..i899, S. 574 u. flg.) über dieses schwierige
Problem gegeben hat, kann man hierüber auch anderer Ansicht sein. — Red.


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