Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 172
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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172 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 3. Heft. (März 1900.)

Zustimmung zu dem von Aksakow auf induktivem Wege gefundenen
Sehlussworte resultirt, wiederum abgesehen von
dem Thatsachenmaterial, deduktiv aus der Analogie, welche
zwischen der magischen Wirkungsweise diesseitiger und jenseitiger
anormaler Intelligenzen besteht. Es ist bekannt, dass
der Traum ein Uebergang, ein Zwischenzustand zwischen
dem Wachen und dem erinnerungslosen Schlafe ist, in
welchem letzteren erst, wie das klare Tagesbewusstsein im
Wachen, das transszendentale ßewusstsein in voller Reinheit
funktionirt und im somnambulen Zustande in unsere Erfahrung
eintritt. Die Wahrträume nehmen insofern eine
Sonderstellung ein, als das transscendentale Schauen in den
Traum übergeht, dessen sich der Erwachende erinnert. In
diesem Traumzustande, in welchem das transscendentale
ßewusstsein sich noch mischt mit den Vorstellungen des
noch nicht ganz ausgelöschten Tagesbewusstseins, befinden
sich die Medien in allen Fällen, in welchen sie als die intelligente
Quelle der sogenannten amnestischen Vorgänge
erkannt werden. Die träumende Psyche ist es dann, welche
manifestirt, transfigurirt und materialisirt, wie ja auch schon
im gewöhnlichen Schlafe unsere Seele die Traumbühne mit
handelnden Personen belebt, ihnen Gestalt wie Bewusstseins-
inhait aus eignem Fundus liefert. — Auch das jenseitige
Subjekt, so lange es noch im Anschauungswechsel begriffen
ist, so lange sein Bewusstseinsinhalt aus diesseitigen und
jenseitigen Vorstellungen sich mischt, so lange in das transscendentale
ßewusstsein noch phänomenale Befangenheit hineinspielt
, solange es also vor Eintritt in die korrespondirende
Klarheit des rein transcendentalen ßewusstseins sich noch
in dem Uebergange eines Traumzustandes befindet —
ich folgere, auch das jenseitige Subjekt wird dann die
aus dem phänomenalen, diesseitigen Leben mit hinübergenommenen
Vorstellungen, die, von hohem Gefühlswerthe,
mono'ideistisch auftreten, im Phänomenalen maniiestiren,
materialisiren. Die abgeschiedene Seele ist gewissermassen
als transscendentales Medium zu begreifen, bei welchem
der Wechsel der irdischen Persönlichkeit in die rein
transscendentale Individualität noch nicht vollzogen ist,
und diese noch nach dem Irdischen gravitirende, mit Persönlichkeitsschlacken
behaftete Individualität ist es, welche,
kraft ihrer transscendentalen Fähigkeiten, traumhafte Gedanken
und Bilder mit und ohne menschliches Medium in
phänomenale Erscheinungen umsetzt. Wie beim Nachtwandler
der Traum sich in unbeabsichtigten Handlungen
äussert, so werden auch die traumhaften Erinnerungen
eines Verstorbenen, sobald sie nur im Bewusstsein einen


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