Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 182
(PDF, 212 MB)
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182 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 3. Heft. (März 1900.)

alter, sehr guter Freund des Verstorbenen. Und ihm gegenüber
theilte sich nun scheinbar der „Geist" von G. P. mit,
nannte seinen vollen Namen, den richtigen Namen des Herrn
Hart, sowie die Namen mehrerer gemeinsamer Freunde —
alles in der Art und Weise, wie sie oben beschrieben wurde.
Ausserdem zeigte G. />.*) Kenntnisse sowohl über ihn betreffende
Vorkommnisse aus der Zeit nach seinem Tod als
auch über Beziehungen und Ereignisse aus seinem Leben.
Zu den letzteren gehört unter anderem, dass G. P. den Namen
einer befreundeten Familie {Howard) mittheilte, im Zusammenhang
damit von „Katharine* sprach und hinzufügte: „Teil
her, she'll know. 1 will solve the problems, Katharinen Weder
Hart noch Hodgson verstanden diese Worte, erfuhren aber
auf spätere Anfrage, dass Pelham mit der Tochter des Hauses
öfters über die Fragen nach Baum und Zeit philosophirt
und dabei die wiedergegebene Wendung gebraucht hatte.

Allmählich wurden nun, mit vielen anderen Personen
zusammen, Eltern, Verwandte, Freunde des verstorbenen
Pelham zur Frau Piper gebracht. G. P. erkannte sie mit unfehlbarer
Sicherheit heraus, zeigte ihnen gegenüber nicht nur
genaue Kenntniss intimster Einzelheiten, sondern auch die
charakteristischen Gefühlsreaktionen, die man bei George
Pelham voraussetzen würde. —

Mit dieser kleinen Probe wollen wir uns hier begnügen,
nachdem schon vorher der allgemeine Charakter der Piper'sehen
Mittheilungen beschrieben worden war; der Leser wird jetzt
eine ungefähre Vorstellung von dem haben, was die
amerikanischen und englischen Gelehrten in hundert ähnlichen
Fällen beobachtet haben. Indem wir nunmehr den
Versuch machen, den Thatbestand zu erklären, beginnen wir
mit der natürlichsten Annahme, nämlich mit der des Betruges
. Die Ehrlichkeit oder Unehrlichkeit der Piper ist uns
ebenso gleichgiltig wie die Echtheit oder Unechtheit ihres
hypnotischen Zustandes; obwohl Frau Piper nach einstimmigem
Urtheil den Eindruck einer zuverlässigen und ehrlichen Person
macht und obwohl ihre Hypnose allen Untersuchern als echt
und tief erschienen ist, müssen wir doch, wie ich glaube,
diese allzu verwickelten Faktoren von vornherein aus dem
Problem ausschalten. Es mag jeder darüber denken, wie er
will — wir kümmern uns nicht mehr darum. Wir fragen
uns vielmehr: ist Betrug überhaupt möglich und eine ausreichende
Erklärung für die berichteten Thatsachen ? Oder,
anders gewendet: ist die schlauste Betrügerin im Stande,

*) Nur der Kürze wegen und um die langweiligen Umschreibungen zu
vermeiden, wird im Text von G. P. wie von einer wirklich vorhandenen
Individualität gesprochen: von seinem Leben, seinem Tode u. s. w.


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