Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 184
(PDF, 212 MB)
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184 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 3. Heft (März 1900.)

dessen, unsere Gewährsmänner sind sieh dieser Bedenklichkeiten
sehr wohl bewusst gewesen und haben nach Möglichkeit
die Beobachtungsfehler und die Erinnerungsfälschungen aus-
zuschliessen gesucht. Es würde zu weit führen, wenn ich alle
getroffenen Vorsichtsmassregeln aufzählen wollte. Genug,
dass in den meisten Fällen sofort an Ort und Stelle die
Fragen und Antworten stenographisch aufgenommen und
nachher in ihrer ganzen Ausführlichkeit gedruckt wurden, —
weshalb übrigens die Berichte allmählich auf viele hundert
Druckseiten angewachsen sind. Prüft man das Material
sorgfältig, so findet man genug Punkte, an denen Hindeutungen
und Kombinationen vorgekommen sind, oder
richtiger: sich abgespielt haben mögen. Solche Punkte besitzen
dann keine wissenschaftliche Beweiskraft, denn wir
müssen selbstverständlich hier den Gebrauch der bekannten
Mittel voraussetzen und jede Zuflucht zu aussergewöhnlichen
Kräften ablehnen. Bei manchen anderen Vorkommnissen
aber scheint diese Erklärung zu versagen. So brachte z. B.
G. P. ganz von selbst den Namen Katharine und die damit
verbundene, oben wiedergegebene Phrase.

Die Beobachter der Frau Piper haben sich daher Folgendes
gesagt: Wenn wir möglichen Missverständnissen und
Uebertreibungen der thatsächlichen Vorgänge, gewandtester
Benutzung aller unbewusst gegebenen Hilfen, wenn wir dem
Zufall und dem Glück beim Errathen eine noch so grosse
Bedeutung zuschreiben, so bleiben doch nach unserer fünfzehnjährigen
Erfahrung so viel hieraus nicht erklärliche
Thatsachen zurück, dass wir noch eine andere Erklärung
hinzunehmen müssen. Ob diese Schlussfolgerung wirklich
unvermeidlich ist, kann hier nicht untersucht werden, denn
dazu wäre nöthig, dass das gesammte Material Wort für
Wort geprüft und als aus den angegebenen Quellen restlos
ableitbar nachgewiesen würde. Jedenfalls haben sich alle
Kenner des Falles Piper zu jener Schlussfolgerung bekannt.

TJeber die bei dieser Gelegenheit aufgestellten Hypothesen
möchte ich mich ein anderes Mal mit den Lesern der „Woche"
unterhalten. Für heute sei nur noch eine allgemeine Bemerkung
hinzugefügt. Die Neigung ist gross, solche Berichte
mit Kopfschütteln und verneinenden Bedensarten abzuthun.
Das mag gegenüber kritiklosen Erzählungen ungeübter
Beobachter und gegenüber schimmeligen Anekdoten angebracht
sein, schwerlich aber gegenüber einem neuerdings
langsam und vorsichtig gesammelten, aufs genauste repro-
duzirten Beobachtungsmaterial, das ein hochstehendes und
gleichbleibendes Niveau des — sagen wir — Erfolges zeigt
In einem solchen Fall giebt es nur zweierlei: entweder


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