Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 203
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Revel: Versuch zur Erklärung der Oegpensterersoheinungen. 203

sagen, die Identität des Zustands der Visionäre in den so
zahlreichen und verhältnissmässig so leicht verifizirbaren
Fällen von Erscheinungen Lebender (Anmeldungen Sterbender
und doppeltes Gesicht — Red.) als Telepathie zwischen
zwei lebenden Personen mit den Fällen von gespensterhaften
Erscheinungen seit lange abgeschiedener Personen (deren
magnetischer Rapport zu einer von ihnen geliebten oder
auch gehassten lebenden Person demnach noch fortbestehen
würde. — Red.)

Diese Aehnlichkeit, werden wir also sagen dürfen, beweist,
dass wir auch in den letzteren Fällen einer weiterlebenden
und fortwirkenden Persönlichkeit, oder besser einem durch
eine Wirklichkeit (eine fortwirkende individualisirte Kraft
— Re d.) hervorgerufenen (bezw. spontan erzeugten — Red.)
Bild und nicht dem Spielzeug einer Auto-Halluzination
gegenüberstehen. Der Zustand des Visionärs, der in
diesem Fall ein Perzipient von ganz besonderem Charakter
wird, ist offenbar die direkte telepathische Folge
des Zustands einer Krisis, welchem das noch
lebende reale Wesen des Verstorbenen unterliegt.

Bei den telepathischen Beziehungen von Lebenden zu
Lebenden ist der Krisenzustand des Agenten wie gesagt,
(vollends seit den eingehenden Untersuchungen der S. P. R.
zu London — Red.) leicht festzustellen; bei der Einwirkung
von Verstorbenen auf Lebende dagegen kann auf den
kritischen Zustand nur mit Anwendung des nachfolgenden
Satzes, der sogar das credo des Chemikers bildet, induktiv
geschlossen werden: ähnlichen Wirkungen entsprechen
ähnlicheUrsachen. Mit anderen Worten, da der Zustand
des Visionärs in allen angeführten Fällen von gleicher Natur
ist, so muss auch die (problematische) Ursache dieses Zustands
in allen diesen selben Fällen ebenso wesentlich gleich
beschaffen sein. Wenn sie in den Fällen, wo die Verifikation
durch das Experiment möglich erscheint, eine lebende ist,
so muss sie in den (selteneren) Fällen, wo diese Feststellung
unmöglich erscheint, wohl auch eine mit Leben behaftete sein.

Nun kommen wir aber zu dem berüchtigten Einwand
von den Gestalten und dem Anschein von Kleidern
bei den Gespenstererscheinungen. Dies sind sicherlich die
heikelsten Punkte des ganzen Problems und nicht ohne
Bedauern sehen wir, mit welch ungezwungenem Anstand man
neuerdings die Lösung dieser hohen Schwierigkeiten einfach
über Bord wirft. Wir (Verf.) weisen schon seit Jahren da
und dort darauf hin. Beim gegenwärtigen Stand der
magnetischen Wissenschaften ist es nicht gestattet, Vermuthungen
über die (sinnlich nicht wahrnehmbare) Gestalt


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