Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 213
(PDF, 212 MB)
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W. Bohn: Ein Fall von doppeltem Bewusstsein. 213

das erste Mal von Solbrig der Ausdruck: alternirendes Bewusstsein
angewendet wurde, die Geschichte eines geisteskranken
Knechtes mit schweren Tobsuchts(?)-Anfällen, mit
den Symptomen der Zerstöruiigswuth, Sprechsucht und
Gedankenflucht, bei welchem sich die lichten Augenblicke,
d. h. die Rückkehr in den normalen Zustand, erst für kurze
Zeit zwischen seinen Anfällen zeigten, bis sie schliesslich
plötzlich nach einem tiefen Schlafe, wie im Falle Schröder's,
einer vollen Gesundung Platz machten.

(Fortsetzung folgt.)

Doppelempfindungen.

Referirt von Dr. med. Hahn-Breslau.

Mittheilung aus der G. P. F., Breslau, Sektion für Traum

und Telepathie.

Dr. Mehler brachte neulich in einer medizinischen
Zeitschrift einige sehr interessante Mittheilungen über
„Doppelempfindüngen" oder „sekundäre Sinnesempfindungen
". Er bezeichnet damit die merkwürdige
Erscheinung an gewissen Personen, die auf einen einfachen
Sinnesreiz hin mit einer doppelten isochronischen Sinnesempfindung
reagiren. Das Auffallende bei dieser Beobachtung
läge in dem Faktum, dass solche Personen sinnlich
etwas zu empfinden meinen, was in Wirklichkeit gar nicht
vorhanden ist. Der erste, der eine diesbezügliche Beobachtung
veröffentlichte, sei Nussbaumer (1873) gewesen. Dieser
hatte beim Hören eines Tones gleichzeitig eine bestimmte
Farbenemfindung. Auch bei dessen Bruder sei dieselbe
Wahrnehmung zu konstatiren gewesen, so dass beide oft
unter sich Töne durch die dabei empfundenen Farben zu
benennen im Stande waren. Eine derartige Doppelempfindung,
das Farbenhören, sei nun gar nicht so selten, jedenfalls
aber häufiger, als Doppelempfindungen anderer Art, z. B. Geschmacks
- und Geruchsempfindungen u. dergl. m.

Der Begriff derartiger Doppelwahrnehmungen, deren
eine also „von selbst", d. h. ohne dass das Individuum
etwas dazu beiträgt, entsteht, ist jedoch meines Erachtens
viel weiter zu ziehen. So möchte ich vor Allem die sogenannten
„Konchylienauditionen" nicht ohne Weiteres aus«
zuschliessen wagen, bei welchen durch Horchen auf das
„Kochen*' in den Konchylien bestimmte andere Gehörs- oder
auch Gesichtsbilder hervorgerufen werden. Gerade die
Letzteren kommen in Form einer Doppelempfindung wohl
am allerhäufigsten vor, so dass also wohl auch die so-


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