Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 236
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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236 PsyoMsohe Studien. XXVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1900.)

war tadellos, dunkel, thaufrisch und wohlriechend. Auf
Erkundigung bei Gärtnern erfuhren wir, dass im ganzen
Lande, selbst in Gewächshäusern, in jetziger Jahreszeit
solche Rosen nicht zu haben seien. Die Rose war übrigens
materiell genug und habe ich sie noch in einem Schubfache
meines Schreibtisches aufbewahrt. —

Bei einer anderen Gelegenheit baten wir, dass sich
eine Gestalt im Zimmer in unserer Mitte aufbauen und
das Medium inzwischen ausnahmsweise einmal im Cabinet
Platz nehmen solle. Wir bemerkten hierauf auf dem Fussboden
ein kleines weisses „Etwas", welches eich bewegte,
ein wenig erhob, wieder zusammensank, wieder erhob und
dabei an Form und Volumen allmählich grösser wurde.
Endlich erreichte es die Höhe einer erwachsenen Person,
wurde leuchtend, die Verhüllung fiel und vor uns stand ein
Frauenkörper von idealer Schönheit. Einige Minuten schwebte
derselbe hier und dort hin (kein anderer Ausdruck kann
die weichen, ebenmässigen, lautlosen Bewegungen richtiger
bezeichnen) und sank wieder zusammen, indem die Gestalt
wie zum Cabinet hingezogen schien. Endlich blieb nur
noch ein leichter Fleck am Boden; das Licht erlosch gleichfalls
und verschwand wie eine graue Wolke im Innern des
Cabinets.

Die letzte Sitzung schildert Frau Garborg in folgender
Weise:

Wir hatten lange zu warten, ehe „Nepenthes" in der
Oeffnung der Vorhänge erschien, und es hatte den Anschein,
als wenn sie hinaustreten wolle. Unser Zirkelleiter bat
dringend darum, damit wir sie nochmals bewundern und
ihr Adieu sagen könnten. Endlich, wie mit einer Kraftanstrengung
, verliess „Nepenthes" das Cabinet und ging
direkt auf Herrn E. zu, welcher gegenüber sass. Sie hatte
denselben stets wie einen besonderen Freund behandelt und
hielt ihm jetzt beide Hände entgegen. Er erhob sich, ging
ihr einige Schritte entgegen, beugte sich herab und küsste
ihr die Hand. Da standen beide höchstens 2—3 Fuss von
mir entfernt. Herr E. sagte ihr etwas, was ich nicht verstand
. Sie nahm eine Locke ihres wallenden Haares, zog
dieselbe über ihre Schulter und reichte sie ihm dar. Heir
E. fragte, ob sie ihm wirklich eine Locke schenken wolle
und sie nickte mit dem Kopfe, gleichzeitig die Hand vorstreckend
. „Sie wünscht eine Seheere", meinten mehrere
der Gesellschaft, und sie nickte erneut, scheinbar vergnügt,
verstanden zu werden. Ein Herr hatte eine Seheere bei
sich, stand auf und näherte sich „Nepenthes".

Diese drehte sich nach dem Herrn um, nahm die


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