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252 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 4. Heft. (April 1Ö00.)

der „Psych. Stud.a, Heilmagnetiseur W. Reichel (Berlin,
Köthenerstr. 20) zu unserer aufrichtigen Freude davon-
getragen. Die „Staatsbürg.-Zeit." vom 16. März (Beilage zu
Nr. 126) schreibt darüber: Herrn Magnetiseur Willy Reichel
war von der „Faculte libre des sciences magnetiques de
Paris" der Titel „Professeur honoraire44 verliehen worden.
Auf Anfrage beim Minister von Bosse wurde ihm die Genehmigung
zur Führung dieses Titels versagt, woraufhin
der Polizei-Präsident unter Strafandrohung die Abnahme
des bereits angebrachten kleinen Schildes anordnete und
jede weitere Führung bei 50 Mark Busse verbot. Hiergegen
erhob Reichel Klage durch Rechtsanwalt Lothar Volkmar,
Berlin. Der Bezirksausschuss bestätigte aber als erste Instanz
die polizeiliche Verfügung. Dagegen erstritt gestern
Herr Volkmar in Gemeinschaft mit Herrn Justizrath v. Gordon
einen vollen Sieg beim Oberverwaltungsgericht, welches die
Verfügung des Herrn Polizei-Präsidenten aufhob und demselben
sämmtliche Kosten beider Instanzen auferlegte.

t) Redaktions Wechsel. — Laut Mittheilung an der
Spitze des Märzheftes der „üebersinnlichen Welta hat sich
unser bewährter Kampfgenosse, Herr Max ffö/m, infolge
andauernder Kränklichkeit genöthigt gesehen, nach achtjähriger
erfolgreicher Redaktionsthätigkeit zugleich mit seinem
Ehrenamt als Sekretär der „ Wiss. Vereinigung Sphinx44 zu
Berlin die Redaktion dieses ihres Organs (an dem auch der
jetzige Schriftleiter der „Psych. Stud," seit dem Erscheinen
desselben als freiwilliger Mitarbeiter und Korrespodent thätig
war) bis auf Weiteres niederzulegen. Freund Bahn kann mit
dem ruhigen Bewusstsein scheiden, das Beste erstrebt und
sich mit unermüdlichem Fleiss und seltener Uneigennützig-
keit in Wort und Schrift immerdar bemüht zu haben, die
kritisch-wissenschaftliche Richtung des Okkultismus im Sinne
unseres leider allzu früh verstorbenen Altmeisters du Prel
nach Kräften zu fördern. Es ist ihm auch in der That
gelungen, unserer namentlich unter den Vorurtheilen der
Gelehrten weit leidenden Sache in weiteren Kreisen, besonders
in der Reichshauptstadt, neue Sympathien zu erwecken
und durch die von ihm veranlasste Gründung des
„Verbandes Deutscher Okkultisten44 den Weg zu späterer
Einigung zu zeigen. Möge dem verdienten Mann, der sich
nun nach beschaulicher Ruhe sehnt, baldige Wiedergenesung
und ein heiterer Lebensabend beschieden sein! —
Zu seinem Amtsnachfolger wurde Herr cand. phil. Woläemar
Hafa (Berlin NW., Gerhardstr. 12) bestimmt.