Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 253
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Litteraturbericht.

253

liitteraturbericlit.

Berichterstatter für deutsche, englische, französische, italienische Litteratur
ist Dr. Erich Bohn, Breslau, Kirchstrasse 27, für alle anderen Sprachen
Hofrat Dr. Wernekke, Weimar. Die Redaktion übernimmt keine Verantwortung
für die in den Besprechungen ausgesprochenen Ansichten. Die
Berichterstatter vertreten nur die mit ihrem Namen gezeichneten Artikel.

Bücherbesprechungen.

Staub 9 J* B» Die naturgemässe Erklärung der Bewegung durch die
Entdeckung oder Erkenntniss der einheitlichen Grundursache derselben.
Selbstverlag des Verfassers, Leipzig-Lindenau, (Rossstr. 5). 1900. ^36 S.)

Am liebsten hätte ich die Besprechung dieses Schriftchens abgelehnt,
wie es schon mehrere dieser Zeitschrift nahestehende Herren gethan haben.
Jemand muss aber am Ende den Verdacht des Verf. auf sich nehmen,
dass „der Kastengeist1* der „Gelehrten*' (Gelehrsamkeit scheint ihm nach
älterem Sprachgebrauche gleichbedeutend mit Wissenschaft) ihnen die
unbefangene Würdigung neuer Theorien erschwere, wo nicht unmöglich
mache. Von diesem Verdachte fühle ich mich nicht getroffen, da ich
bereitwillig zugebe, dass auf den verschiedenen Wissensgebieten recht wohl
auch von anderen als Fachmännern förderliche Arbeit geleistet und neue
Entdeckungen gemacht werden können und gemacht worden sind« Im
Hinblick auf einen Artikel im vorigen Jahrgange dieser Zeitschrift („Psych.
Stud.u 1899, S. 166: Ein autodidaktischer Naturphilosoph) über eine frühere
Schrift und über die unermüdlich selbstständige Geistesarbeit des Verf. habe
ich diese neue Darlegung seiner Ansichten sogar mit einem günstigen Vor-
urtheil in die Hand genommen. Doch selbst nach wiederholtem Durchlesen
muss ich bekennen, dass sie mich wenig befriedigt hat, oder besser —
ganz offen zu reden dass sie mir in ihren Einzelheiten unverständlich
geblieben ist. Von klarer Fassung der Begriffe, mit denen der Verf. operirt,
ist keine Rede. Um mit der JSewto?Vschen Gravitationshypothese und den
damit zusammenhängenden Anschauungen über Materie und Kraft aufzuräumen
, nimmt er — unter ausdrücklicher Verwahrung gegen Dualismus *)

— neben dem Stoff oder der „Wärmesubstanz1' eine „Kältesubstani" an,
die „in strahlenförmiger Lagerung das Universum in alle Ewigkeit und
Unendlichkeit ausfüllt", deren „Spannung und Entspannung'* oder Ausdehnung
und Zusammenziehung die „Mobilität der Schwere" ausmacht,

— als Ursache der Ortsveränderung und des Chemismus, während auf
„explosiver Mobilität der Schwere" die Elektrizität, auf „elastischer
explosiver Mobilität" die thierische und menschliche Muskelbewegung beruht
. Dadurch glaubt er die „Gespenster" Kraft und Leben beseitigt zu
haben. Einen Sitz des Lebens giebt es weder im Organismus, noch irgendwo
in der Natur. Der Ursprung unseres Lebens resultirt aus einer moment-
w eisen Hemmung der Uni Versalbewegung, einer Störung des Gleichgewichts
. Mit Wiederherstellung des Gleichgewichts tritt der Tod ein.
Die Foimen des Lebens entstehen ganz einfach durch das immer sich
steigernde Bedürfniss der Natur, und damit ist für den erkennenden Menschen

*) In einem ähnlichen logischen Widerspruch befindet sich, wie ich
schon in meinem „Offenen Brief an Herrn Prof. Dr. Büchner und Denkgenossen
" („Psych. Stud." 1893 S 292 u. ft.) nachgewiesen zu haben glaube,
auch der Vorkämpfer des naturwissenschaftlichen Monismus, Prof. &. üaeckel,
indem er in seinem schönen Vortrag : „Der Monismus als Band zwischen Religion
und Wissenschaft" von zwei UrSubstanzen spricht, dem „Urstoff der nur
verschieden gelagerten Massenatome" und dem homogenen im Weltraum verbreiteten
Weltäther, wobei er freilich die Frage offen lässt, ob der bewegliche
Aether vielleicht selbst auch die schwere Masse erzeugt haben könnte,
oder ob beide in einem wesentlichen und ewigen Gegensatz stehen. Dr. FMaier.


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