Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 258
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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258 Psychiöohe Studien. XXVIL Jahrg. 5. Heft (Mai 1900.)

müthig lachender Weltlust zur thränenreichen Passion und
zu Ernst und Schwere des Menschendaseins, die hernach
noch in des Künstlers grossem Gemälde „Die Blinde"
ergreifendsten Ausdruck fand, sollte nicht von fruchtbar
langer Dauer sein, obwohl Piglheiri* intuitives Genie von den
mit schroffer Einseitigkeit sich ablösenden, schier unvereinbaren
Gegensätzen den einen wie den anderen meisterhaft
bewältigte. Ob ein neidisches Geschick ihm die Ablenkung
in höhere und reinere Geistesbahnen missgönnte? Oder war
es eine gütige Norne, welche dem inneren Menschen, der,
ob gebend oder empfangend, stets hinter dem Künstler steht,
Aeusserstes im Durchkämpfen einer unausbleiblichen und
unerträglichen Seelenspannung als der Folge solcher grellen
Gegensätze erlassen wollte und ihren schwarzen Schleier
über das hell blickende Künstlerauge breitete?

Welche Menscheneinsicht reicht aus, das zu verstehen?
Uns beschäftigt die andere Frage, ob wir mit Grund eine
Uebereinstimmuug dieser Schicksale mit der Weissagung
Robert Laing's behaupten dürfen. Karl du Prel hat nach dem
1894 erfolgten Tode Piglhein's eine Oeffnung jenes Dokumentes,
nicht vornehmen lassen, sei es dass er, wie leicht möglich,
über anderen Dingen die Sache aus dem Auge verlor, sei
es auch, dass er in dem, was geschah, eine Erfüllung des
Geweissagten nicht zu erblicken meinte. Anderer Meinung
war der Maler Frosch, der, wie er mir sagte, beim Untergange
des Panoramas wie bei dem Ende Piglhein.% welches
ja neun Jahre nach der Wahrsagung, also ebenfalls vor der
ungefähr gesetzten Grenze von zeihn führen "eintrat,
sich lebhaft des Sehers erinnerte und gern gewusst hätte, ob
denn du Prel nicht die Oeffnung seines Protokolles vorgenommen
habe, um der Welt die merkwürdige Bestätigung
der Wahrsagung zu beweisen. Als er den Baron du Prel
einst auf der Strasse erblickte, fühlte er sich, wie er erzählt,
stark gedrängt, ihn zu fragen und zu erinnern, doch hat er
es unterlassen. —

Es ist aufs Aeusserste zu bedauern, dass eine Niederschrift
seiner Weissagungen, wie Roberl Laing sie verlangte,
nicht sofort 1885 stattgefunden hat. Wenn man das, was
du Prel nach den Angaben des Herrn Frosch Ende 1891
aufzeichnete, mit dem später Geschehenen zusammenhält,
so kann sicherlich keine wirklich zwingende Bestätigung
behauptet werden, obschon gewiss dem Treffpunkte das zu
Protokoll Gebrachte verwunderlich nahe liegt. Herr Frosch
war erst der Meinung, dass im Protokolle der Untergang
des Panoramas unter den Prophezeiungen bestimmt aufgeführt
sei, wie er mir bereits vor der am 30. November v. J.


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