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268 Psycliisohe Studien. XXVII. Jahrg. 5. Heft. (Mai 1900.)
auf Nr. 3 (Bild I), Nr. 13 (Bild VIII), Nr. 14 („Mann mit
Schnurrbart") würden nicht in der vorliegenden Form zu
reproduziren sein. Als einzige Lösung der verschiedenen
Räthsel bleibt nur die Annahme unsichtbarer Helfer
bei Aufnahme der Photographien, die dabei ihren Launen
freies Spiel gelassen haben. Nur mit ihrer Hülfe konnte
eine derartige Belichtung, die selbst bei geschlossener
Objektivkapsel, ähnlich wie dies Röntgen-Strahlen möglich
ist, auf die sensitive Platte einzuwirken vermag, stattfinden
.
Ueber analoge Fälle wurde im Laufe des letzten Jahres
in der in Nebraska erscheinenden deutschen spiritistischen
Zeitschrift „Lichtstrahlen4', bei Schilderung der Versuche,
welche der Dr. Hansmann in Washington, eine in dortigen
Kreisen sehr geachtete Persönlichkeit, unter Kontrolle
spiritistischer Vereine vorgenommen hatte, um Geister-
photographien zu erzielen, berichtet» Die hiesigen Versuche,
die Sie ja, vereintester Herr Doktor, mit sehr regem Interesse
und grosser Gewissenhaftigkeit leiteten, wobei Sie sämmtliche
Manipulationen selbst ausführten, wurden, wie Sie sich erinnern
werden, s e h r von dem körperlichen und dem
geistigen Befinden des Mediums, Frau Demmkr
beeinflusst und waren von dem mehr oder weniger im
Oirkel vorhandenen magnetischen Fluidum („Od"Ni und der
geistigen Harmonie der Theilnehmer abhängig, so dass das
Gelingen der Photographien und Misslingen einer Sitzung,
miteinander abwechselten und der Erfolg trotz ganz gleicher
Manipulationen unberechenbar war.—
Dem Urtheil des Herrn Dr. du Prel, welches dieser auf
Grund seiner langjährigen Studien auf diesem Felde abgegeben
hatte, sehliesse ich mich, nachdem auch ich eine
zwanzigjährige theoretische und sehr reiche praktische
Erfahrung hinter mir habe, umsomehr mit vollster Ueber-
zeugung an, da es mir in diesem Falle nicht allein vergönnt
war, die Photographien selbst zu prüfen, sondern weil ich
ausserdem ein häufiger Theilnehmer der betreffenden
Sitzungen war und mich von der absoluten Unmöglichkeit
, dass von anderen lebenden Personen
betrügerische Manipulationen dabei vorgenommen
worden sein könnten, selbst überzeugt hatte. Es
lag ja auch unter den damals vorliegenden Verhältnissen
nicht die geringste Veranlassung zur Vornahme solcher vor.
Die Personen, welche hierbei nur in Frage kommen
konnten, waren:
1) Der Mann der Frau Demmler, der in meiner Maschinenfabrik
damals beschäftigte Maschinenschlosser Emil Demmkr,
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