Freiburger historische Bestände - digital

Zum Gutachten der G. P. P. über die Transseeiid.-Photographien. 269

2) der Bruder desselben, der ebenfalls in meiner Fabrik
als Heizer wirkende Robert Demmler.*)

Beide Personen hatten aber nicht einmal die
elementarsten Begriffe vom praktischen Photographiren
und waren auch nicht im Besitz einer
photographischen Kamera. Wie Sie selbst wissen, bedienten
Sie sich bei den Aufnahmen, der von Ihnen eigenhändig
angefertigten Kamera, welche Sie in der Zwischenzeit
in Ihrem Gewahrsam hatten. Unter den übrigen sehr
wenigen Personen, die an den Sitzungen bei Frau ßemmler
dann und wann Theil nahmen, waren nur Sie allein, Herr
Doktor, befähigt, eine photographische Amateuraufnahme zu
machen; und Ihrem unermüdlichen Eifer, durch das Erzielen
von Geisterphotogr«,phien mehr Klarheit in der hochwichtigen
Frage der Fortexistenz unseres Geistes zu erlangen, gelang
es, nach manchen, mit wechselndem Glück des Gelingens
und Misslingens ausgeführten Versuchen, die vorliegenden
Photographien zu Stande zu bringen. Wenn ich mir Ihr
Verhalten in dieser ganzen Angelegenheit ins Gedächtniss
zurückrufe, so kann ich Ihnen, vereintester Herr Doktor,
meine Hochachtung für Ihr rastloses Streben und Ihre
unermüdliche Ausdauer, trotz aller Fehlversuche, nicht versagen
. Die Kunde von den erstaunlichen Manifestationen,
die in den Sitzungen der Frau Demmler hier auftraten und
Forscher aus allen Theilen Deutschlands nach Braunschweig
zogen, hatte damals auch Sie veranlasst, nach hier zu eilen
und hatte Sie bewogen, statt Ihre Studien in Süddeutschland
fortzusetzen, dieselben auf der technischen Hochschule in
Braunschweig weiter zu führen, um in nächster Nähe des
Mediums Frau Demmler Gelegenheit zu gründlichen Studien
über die Lehre vom Geist zu haben. Da die interessantesten
und belehrendsten Manifestationen oft ganz spontan auftraten
, so brachten Sie täglich wohl einige Stunden im
Kreise der Familie Demmler zu, bei welchen Besuchen Sie
ja Gelegenheit hatten, sich durch die Schilderung vieler
interessanter früherer Erlebnisse der Frau Demmler reiche
Erfahrungen zu sammeln. Hier war es auch, wo ich bei
meinen Besuchen der Demmler*sehen Familie häufig mit Ihnen
zusammentraf. Es war nur zu natürlich, dass wir durch das
beiderseitige lebhafte Interesse an diesen für jeden Denker
so hochwichtigen Frage befreundet wurden und dann
häufig mit einander verkehrten. Bei diesen Begegnungen

*) Diese beiden Brüder habe ich also in meinem redaktioneUen Nachwort
im März-Heft aus der Erinnerung an die mündlichen Mittheilungen des
Herrn lieckner verwechselt» — Der Schriftleiter.

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