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Zum Gutachten der 0. P. F. über die TranssoencL-Photographien. 275
befindet, betreten und dabei in dem meinem Hause gegenüberliegenden
Blumenladen mit lebhaftem Interesse eine schöne
gelbe Theerose betrachtet. In der darauf stattfindenden
denkwürdigen Sitzung, welche der, unter dem Pseudonym
„Erdensohn" in den spiritistischen Kreisen wohl bekannte
Herr Major in seinem 1889 bei Oswald Mutze erschienenen,
durch Sachlichkeit ausgezeichneten, dickbändigen Werke
„Dasein und Ewigkeit" in ebenso fesselnder wie ausführlicher
Weise (S. 355—364) näher beschreibt, wurde demselben eben
eine schöne gelbe Theerose gereicht, die Abila als von der
Adolphstrasse entnommen bezeichnete. Der genannte Herr
hatte sich dabei bemüht, die sicherstellendsten Bedingungen
gegen Täuschung zu erbitten, und urtheilt als ein ausserordentlich
geschulter Sachkenner. Das Werk ist seiner
Gründlichkeit und Vielseitigkeit wegen zum Studium sehr
zu empfehlen. —
Eine fernere Sitzung im Demmler'schen Hause schildert
Herr Hans Arnold in seinem Werke: „Materialismus und
Spiritismus" (Osw. Mutze, Leipzig) S. 124, nachdem derselbe
auf S. 123 den Wortlaut der von mir im Jahre 1884 in
öffentlichen Blättern und in meiner damals erschienenen
Broschüre „Die Wahrheit" gestellten Preisaufgabe mitgetheilt
hat: 10Ü0 Mark demjenigen zu zahlen, der in gleicher Weise
sich der Fesseln entledigen könne, wie die Mülsener Medien,
ohne selbst Medium zu sein, oder eine meiner echten Geister-
photographien ohne Beisein eines Mediums in meiner Gegenwart
, ohne sichtbare Nebenapparate, auf von mir gezeichneter
Glasplatte herstelle. Ich möchte nicht versäumen, hinsichtlich
der vielfach bezweifelten Möglichkeit (odischer) Materialisationen
auch noch an die hochinteressanten, auf eigene reiche
Erfahrung sich gründenden Werke der kürzlich verstorbenen
englischen Schriftstellerin Florence Marryat: „Es giebt keinen
Tod" und „Geistesleben" zu erinnern, deren Studium sehr
dazu beitragen dürfte, jedem ehrlichen Forscher in dieser
Hinsicht überzeugende Einblicke und Aufschlüsse zu gewähren
. —
Nun, verehrtester Herr Doktor, wenn die scharfe Kritik
der Breslauer G. P. F. Sie in Ihren heiligsten Gefühlen
verletzen musste, so bedenken Sie andererseits, dass diese
Herren glaubten, durch dieses ihr abfälliges Urtheil einer
guten Sache zu dienen und die Wahrheit ans Licht zu
bringen, was ihnen ja nun auch, obschon ohne ihre Absicht,
durch die Herausforderung meiner Gegenkritik ganz vortrefflich
gelungen ist, nur dass sie sich aus Mangel an
Erfahrung in den Mitteln und Anschauungen etwas verrechnet
haben dürften. Zürnen Sie nicht darüber! Seien
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