Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 278
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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278 Psychische Studien. XXVII. Jahrg, 5. Heft. (Mai 1900.)

der vorzüglichsten und hochbegabtesten Medien Deutschlands
, das ich selbst das Glück hatte, Jahre lang unter
den raffinirtesten Vorsichtsmassregeln beobachten zu können.
Bei ihr traten die verschiedensten Phänomene, wie Binden
und Lösen, Materialisationen, Elevationen, Klopftöne u. s. w.
mit solcher Leichtigkeit ein, dass irgend eine Nachhilfe von
Seiten des Mediums, damals wenigstens und so lange ich
mit ihr in Verkehr stand, gar nicht nöthig erschien und
auch nicht in Frage kam.

Dieser Umstand, der mir eine Beurtheilung der medialen
Leistungen der Frau Demmler gestattet und die Befürchtung,
dass nicht nur dem Medium Unrecht geschehen sei, sondern
auch unserer Sache durch Veröffentlichung nicht genügend
erwiesener Beschuldigungen geschadet wird, veranlasst mich,
die Ausführungen der Breslauer Kommission einer nochmaligen
sorgfaltigen Prüfung zu unterziehen.
/ Zuzugeben ist ohne Weiteres, dass die fraglichen Bilder,
schon bei oberflächlicher Betrachtung, die Kennzeichen einer
doppelten Belichtung ergeben, welche nach Ansicht der
Breslauer Gelehrten und ihres Fachmannes lediglich durch
betrügerische Manipulation entstanden sein können. Nun
berichtet aber schon Aksakow, „Animismus und Spiritismus"
I, 64, dass die, von ihm als zweifellos echt anerkannten
Geisterphotographien Hudson's den Eindruck doppelter
Belichtung machten, trotzdem thatsächlich eine solche
nicht stattgefunden hatte. Es müssen demnach noch andere
Möglichkeiten angenommen werden, durch welche die Erscheinung
einer doppelten Belichtung hervorgerufen werden
kann. Stellen wir uns aber auf den Standpunkt der Breslauer
Kommission und nehmen wir an, dass die Bilder der Phantome
durch absichtliche Vorbelichtung entstanden wären, so
befinden wir uns einem neuen Räthsel gegenüber. Wir
müssten nämlich eine geradezu grenzenlose Ungeschicklichkeit
und Naivität der Attentäter voraussetzen, wenn sie
wirklich bei der Vorbelichtung die Kamera benutzt hätten.
Eine Einstellung der nach Annahme der Prüfungskommission
als „Geister" fungirenden Menschen mittelst Mattscheibe
kann gar nicht stattgefunden haben, denn kein einziges
Phantom ist im Focus. Vom Zimmer selbst erscheinen
Theile auf dem Bild, an denen sich ein Vorhang nicht
befand und wo sich auch das Medium bei seiner definitiven
Aufnahme voraussichtlich nicht befinden würde. Die auffallendste
Erscheinung aber ist die ausserordentlich
kräftige Belichtung der Phantomgestalten, welche ein
so dichtes Negativ ergaben, dass man es als überlichtet,
nicht aber als schwach belichtet bezeichnen muss. Ja es hat


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