Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 285
(PDF, 212 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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W. Bohn; Ein Fall von doppeltem Bewusstsein. 285

hinzugefügt, die Korrektur seiner Persönlichkeit geht nicht
dadurch vor sich, dass man seine Individualität durch
Suggestion gänzlich fremder Vorstellungen einer gewaltsamen
Erziehung unterwirft und das kranke Gehirn zwingt,
die Mehrleistung der Bildung neuer Koordinationen und
Associationen für die neugewonnenen Vorstellungen zu vollbringen
— im Gegentheil, es wird sorgfältig vermieden, in
den Kranken etwas hineinzusuggeriren. Lediglich den natürlichen
Vorgang, wie er bei unserem Kranken spontan stattfindet,
nachahmend, wird versucht, von einzelnen Funkten aus eine
Lösung der Associations-Lähmung zu bewirken.

Was in anderen Fällen — übrigens auch einige Male
bei diesem Patienten — der natürliche Schlaf vollbringt,
das thut hier die im hypnotischen Schlafe einsetzende ziel«
bewusste Suggestion des Hypnotiseurs, Die Erinnerungen,
welche dabei wachgerufen werden, bleiben auch für den
darauffolgenden Wachzustand bestehen, die einmal eröfineten
Bahnen bleiben in Thätigkeit. Ein experimentelles Wiederhervorrufen
alternirender Bewusstseinszustände wird nicht
versucht.

Danach kann wohl aus diesem Falle günstiger Suggestivbeeinflussung
eine Aenderung meiner Ansicht über den
Hypnotismus im allgemeinen nicht erwartet werden.

Das alternirende Bewusstsein.

Das alternirende Bewusstsein ist das wohl aus der Reihe
der Bewusstseinsspaltungen am meisten studirte Symptom,
welches in vielen wissenschaftlichen Krankengeschichten Beachtung
gefunden hat und eigentlich in letzter Linie die
Grundlagen der Specialschriften über dass „Doppel-ich tt
u. s. w. bildet. Dass dasselbe in der regelmässigen Abwechselung
zweier (oder mehrerer) Persönlichkeitszustände
besteht, habe ich oben erwähnt. Eine Verschiedenheit zeigen
die einzelnen Krankheitsfälle vor allem in der mehr oder
weniger vollkommenen Amnesie, welche die Beziehung der
verschiedenen Persönlichkeiten zu einander als gänzlich abgebrochen
oder bestehend erscheinen lässt. Ja manchmal
weiss z. B. Persönlichkeit A nichts von Persönlichkeit B,
während im B-Zustande die Erinnerung an den A-Zustand
eine vollkommen klare ist. Ich will aber an der Hand der
vielen vorliegenden Krankengeschichten nicht das schon Geschriebene
und Bekannte noch einmal schreiben, sondern
mich vor Allem auf Feststellung der körperlichen Zustände,
die den geistigen parallel gehen oder zur Grundlage dienen,
der Störungen im sensiblen und motorischen Verhalten,
beschränken und aus ihnen einiges Material für meine Auf-


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