Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 301
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0308
Bouv6ry-Maier: Zum internationalen Psychologenkongress. 301

her zweifellos. Sie können ein so betrübendes Bndresultat
nur dann vermeiden, wenn sie ihr hohes Wissen mit dem
unsrigen vereinen. Die wissenschaftlich gebildeten Spiri-
tualisten allein können ihnen das Licht, die heilige Flamme
bringen, die ihrem grossartigen, aber doch so dunkeln Herd
noch fehlt, weil er einzig und allein auf materialistischen
Voraussetzungen aufgebaut ist. Nur wenn sie in einer
weiten Synthese — selbstverständlich ausserhalb des Drucks
jeder besonderen Schule — ihr hinsichtlich der rein physischen
Seite der Gesetze der Dinge und der Wesen bewundernswürdiges
Wissen mit den Erfahrungswahrheiten
zu verbinden suchen, welche ihnen die verschiedenen Zweige
des modernen Spiritualismus liefern können, wird man endlich
das Leben und zugleich damit die Rolle kennen lernen,
welche dem Menschen sowohl als Individuum, als auch als
Mitglied der menschlichen Gesellschaft zukommt.

Andererseits fragen wir uns: sind vielleicht wir Spiritisten
, Theosophen und Okkultisten, allein und ohne Mitwirkung
der exakten Wissenschaft, im Stande, jene erstrebte
Synthese alles Vorhandenen jetzt schon definitiv mit unserem
schönen philosophischen Wissen herzustellen? Ich für meine
Person glaube es nicht. Wir sind noch allzusehr in jene
beständigen Streitereien zwischen den sich bekämpfenden
besonderen Richtungen verwickelt, [es fehlt uns vor allem
der sichere Boden der exakt geprüften und wissenschaftlich
anerkannten Thatsachen — Red.], um zu jener wirklich
unbestreitbaren Synthese zu gelangen. Die Lehre vom Vorhandensein
einer Seele und von ihrem Fortleben nach der
Auflösung des fleischlichen Körpers sammt den sich hieraus
ergebenden sozialen und internationalen praktischen Schlussfolgerungen
muss von unpartheiischen und vorurteilsfreien
Denkern festgestellt werden, welche dem undankbaren und
doch so überlegenen Kampf der Gründung und Ausbreitung
der Schulen des neuen Spiritualismus ferne stehen. Wo
findet sich aber eine solche Gruppe auserwählter Forscher?
Bei den obengenannten Kongressen; und deshalb müssen
wir auf denselben würdig vertreten sein, um auf die sich
aufdrängenden Fragen aus dem Schatz unserer geistigen
Erfahrung die richtige Antwort zu geben, und um zu verhindern
, dass der (philosophisch überwundene) Materialismus
das spiritualistische Licht noch einmal unter den Scheffel
stellt. Eine bloss individuelle Betheiligung hiesse seine
Zeit verlieren. Die zur Diskussion stehende Frage ist zu
heikel, zu komplizirt, als dass die schwache Kraft eines
Einzelnen, wäre er auch noch so redemächtig, zur Lösung
ausreichen könnte. Es bedarf einer Gruppe Gleichgesinnter,


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0308