Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 310
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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310 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 6. Heft. (Mai 1900.)

zahlreichen Fälle, in denen ein den Anwesenden sicherlich
unbekanntes Vorkommniss durch den Automatisten berichtet
wird. Ich greife ein Beispiel heraus. Nachdem schon mehrmals
eine angebliche Frau Elise F. sich in der bekannten
Weise gemeldet hatte, dirigirte sie auch eines Morgens unerwartet
die schreibende Hand und erzählte, was Hoägson
soeben aus einer Todesanzeige im Morgenblatt erfahren
hatte, dass ein naher Verwandter von ihr (F.) am Tag
vorher verschieden sei. Sie sei an seinem Todtenbett gewesen
, habe zu ihm gesprochen und sei auch von ihm gehört
und erkannt worden; sie wiederholte nun, was sie ihm
gesagt hatte, „eine ungewöhnliche Form des Ausdrucks".
Hoägson zeigte einem Freund den Bericht, und diesem
Freund erzählte einen Tag oder zwei Tage später der Verwandte
, der beim Tod des Betreffenden zugegen gewesen
war, ganz von selbst: F. habe im Todeskampf angegeben,
er sehe Frau Elise und höre, dass sie dies und das ihm
sage. Das war nun genau dasselbe, was Hoägson, der von
dem ganzen Vorgang nichts wusste und nichts wissen konnte,
durch die schreibende Hand der Frau Piper erfahren hatte.
Die auf Telepathie gestützte Erklärung dieses Ereignisses
müsste eine $ernwirkung des Sterbenden oder seines Verwandten
auf Frau Piper voraussetzen, und das halten einige
unserer Gewährsmänner für äusserst unwahrscheinlich, zumal
da gar keine Beziehung zwischen den betheiligten Personen
und Frau Piper bestand. Sie glauben daher, der Hypothese
von einer Fortdauer nach dem irdischen Tod nicht entrathen
zu können. Der fragmentarische Charakter so vieler
„Botschaften" spreche nicht dagegen, sondern sei gerade das,
was naturgemäss erwartet werden müsste. Denn die körperlos
gewordenen Seelen seien nicht mehr vertraut mit der
Leitung des Zellenleibes, besonders eines fremden, sie fühlen
sich vermuthlich so ungewohnt darin wie ein Singvogel im
Wasser; die Fähigkeit Verstorbener, sich durch den lebenden
Organismus zu äussern, möge sehr verschieden gross sein,
und selbst der hierin Geschickteste werde immer wieder
bei der Benutzung des fremden Körpers in Verwirrung

gerathen.--

So viel von der neuen Geisterlehre. Denn es ist jetzt
Zeit, dass wir Stellung zu ihr nehmen. Mit der Telepathie
brauchen wir uns hier nicht zu beschäftigen, da sie — wenn
wirklich vorhanden — immer noch nicht so sehr von allen
unsern bisherigen wissenschaftlichen Anschaungen abweichen
würde, wie die spiritistische Theorie. Ich darf aber nicht
verschweigen, dass nach meinem Urtheil der endgiltige Beweis
telepathischer Vorgänge bisher nicht erbracht worden


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