Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 345
(PDF, 212 MB)
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v. Seeland: Ein mehrfacher Fall von Vorgefühl. 345

voraussetzen, dass es sich auch beim Menschen, wenigstens
in einem grossen Theil der Fälle von Vorgefühl, um solche
unmittelbare Einwirkungen*) handelt. Immerhin
bleiben wir dabei vor dem geheimnissvollen Wie? stehen.
Kurz, es bleibt hier noch ein weites Feld für psychische
Studien offen.

24. 1. 1900. Nikolaus Seeland.

Werni, Russisch-Centralasien.

[Nachbemerkung. — Für die gleichfalls ganz unbegreiflichen
Leistungen des sog. thierischen Instinkts fügen wir
noch ein frappantes Beispiel an, das in der Oharwoche er.
die Runde durch die Tagespresse machte. Unter der Spitzmarke
„Hundeinstinkt" wurde da Folgendes berichtet:
„Vorige Woche wüthete bekanntlich noch in manchen Theilen
Böhmens heftiges Schneetreiben. In einem solchen hat sich
nun folgender Vorfall abgespielt: Der ßezirksarzt auf dem
Hradschin zu Prag, Dr. Klusacek, kaufte vor etwa 7 Monaten
aus einer Hundezuchtanstalt in Frankfurt einen reinblütigen
jungen Bernhardinerhund. In der Nacht vom Freitag zum
Samstag wüthete in .Prag ein furchtbarer Schneesturm. Der
Hund, der zwar erst 9 Monate alt, aber ungewöhnlich gross
und entwickelt ist, äusserte in den Abendstunden grosse
Unruhe, und je heftiger der Sturm wüthete, desto grösser
wurde die Unruhe des Hundes, der sich nicht von der Thür
rührte. Dr. Klusacek glaubte, der Hund warte auf den
gewöhnlichen Abendspaziergang und ging daher mit ihm
gegen */a 10 Uhr abends auf die Gasse. Kaum hatten sie
die Thürschwelle überschritten, so riss der Hund sich los
und lief sammt der Leine in der Richtung gegen das ehemalige
Strahöwer Thor. Alles Rufen und Pfeifen war vergebens
, der Hund war und blieb verschwunden. Dr. Klusacek
konnte sich das Beginnen des sonst so folgsamen Thieres
nicht erklären. In Begleitung dreier Personen begab er
sich dann auf die Suche nach dem Hunde. In dem schrecklichen
Schneesturm wateten sie mehr als eine Stunde lang
durch die Schneemassen hinter dem Strahöwer Thore, kehrten
aber dann ermüdet und ohne Erfolg zurück. Als sie zur
neuen Landwehrkaserne kamen, vernahmen sie hinter sich
Hundegebell, und bald darauf zeigte sich auch der Bernhardiner
, der auf Dr. Klusacek zueilte, sich aber gleich wieder umwandte
und heftig bellend in der Richtung gegen den ehemaligen
Militärfriedhof lief. Zeitweise blieb er stehen und wartete,

*) Man vergleiche hierzu die Ausführungen des Freiherrn von (lumppeti-
herg am Schluss seiner diesbezüglichen Mittheilung im Märzheft er. Abth. I.
Psychische Stadien. Juni 1900. 23


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