Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 364
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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364 Psychisohe Studien. XXVII. Jahrg. 6. Heft. (Juni 1900.)

betraeht der nur relativen Wichtigkeit des gegen uns
geführten Kampfes genügen. Die von klerikaler Seite gegen
uns vorgebrachten Argumente schmeckten zu sehr nach
einseitiger Voreingenommenheit, um uns ernstlich etwas
anhaben zu können. Die offizielle Wissenschaft bezw. die
Schulgelehrten verhielten sich einfach ablehnend gegen uns,
oder vielmehr sie hatten noch nicht hinlänglich brauchbares
Material, um den ernsthaften Kampf mit uns zu eröffnen.
Damals konnten wir noch alle diejenigen, die uns überhaupt
anhören wollten, ohne besondere Mühe erobern. Diese schöue
Zeit wird bald für uns vorüber sein! Man verlangt von uns
— und zwar gewiss mit Recht — ernsthaftere, sichtbarere,
unanfechtbarere Beweise, als diejenigen es sind,
welche die meisten der Gruppen, dank ihrer mangelhaften
Organisation, in ihren Journalen zu geben im Stande sind.
Eine gesunde Kritik wird die hitzigsten Heisssporne bald
zum Schweigen bringen. Eine für uns verhängnissvolle Rückwirkung
kann nicht ausbleiben, wenn man die gedruckten
Protokolle der Kongressverhandlungen liest. Das Publikum,
das schon auf uns zu hören begann, wird sich enttäuscht
wieder zurückziehen. Der Klerikalismus wird unter dem
schon erwähnten Kompromiss einen Theil derjenigen, die
ein Herzensbedürfniss des Glaubens haben, wieder in seine
Hürden sammeln und die übrigen werden sagen: „Wir sind
nun so oft getäuscht worden, dass wir den endgiltigen
Skeptizismus entschieden vorziehen.** Ein Theil des Bodens,
den wir durch unsere beharrlichen Anstrengungen bereits
erobert hatten, wird um ebenso viel wieder reduzirt werden.
Das ist, falls wir uns nicht im letzten Augenblick aufraffen
und uns vorsehen, unsere Aussicht beim Beginn des neuen
Jahrhunderts, gewiss nicht gerade das Mittel, um, wie wir
hofften, das „Jahrhundert des Spiritualismus" daraus zu
machen.

Es ist also unsere absolute Pflicht, einen solchen Rückschritt
, da es sich um eine Existenzfrage handelt, wenn
irgend möglich zu vermeiden. Wir brauchen einen anderen
Sieg, als wir ihn von unserem Spiritualistenkongress erhoffen.
Die Siege im Zimmer sind (zumal im Hochsommer) nicht
saisongemäss; was wir brauchen, ist ein Sieg nicht nur
ausserhalb unserer vier Wände, sondern bei unseren Gegnern
selbst, wohlverstanden bei unseren ernsthaften und durchaus
ehrlichen Gegnern. Nicht mehr gegenseitige Beglückwünschungen
unter Brüdern und Freunden haben wir auszutauschen
, nicht mehr einen Kampf gegen abwesende
Gegner gilt es zu führen; nein diese leichten Siege, mit
denen sich bisher der Spiritismus da und dort brüsten durfte,


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