Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 396
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0403
396 Psychische Studien. XXVIL Jahrg. 7. Heft. (Juli 1900.)

Aehnlichkeit herausfinden kann. Der männliche Geist auf
Bild 6 ist allerdings sehr schön deutlich. Die Aehnlichkeit
muss aber doch nicht so sehr gross sein, da der Bart des
Geistes unverkennbar künstlich ist.*)

2) Die verschiedenartige Dichtigkeit der Gestalten auf
den oberen und unteren Partien derselben. — Jeder, der
einmal im Zimmer mit nicht zu grossen Fenstern photo-
graphirt hat, weiss, wie verschieden dicht die Bilder in
den verschiedenen Horizontalen werden. Die dem Fenster
gegenüberliegenden Partien (hier also die Oberkörper der
Geister) werden am stärksten belichtet; nach oben und unten
zu nimmt die Belichtung kontin uirlich ab*

3) Die verschwommen verlaufenden, regellosen Konturen.

— Leicht durch unscharfes Einstellen und Bewegung des
zu photographirenden „Geistes" zu erreichen!

„Die lückenhafte Doppelbelichtung." Sie ist, wie sich
jeder durch die Praxis überzeugen kann, leicht nachzuahmen.

4) Die Ehrlichkeit der in Betracht kommenden Personen.

— Zunächst sind offenbar das Demmler'sche Ehepaar und
der Heizer Demmler nicht die einzigen Personen, welche in
Betracht kommen. Es verkehrten, wie aus allem hervorgeht,
noch eine Reihe anderer Personen im Demmler'sehen Hause.
Aber selbst wenn die Demmler^* alle drei medial beanlagt,
allein in Betracht kämen, würde ihre Ehrlichkeit doch nicht
jene Manipulationen mit der Platte unbedingt ausschliessen.
Dass Frau Demmler auf den Bildern in Trance liegt, ist
leicht zu erkennen und wird von uns durchaus nicht bestritten.
Es ist aber eine allbekannte T h a t s a c h e, die wir übrigens
auch hier in Breslau zu beobachten Gelegenheit hatten, dass
auch durchaus ehrliche und gute Medien „betrügen**, wenn
man überhaupt eine nicht vom normalen JBewusst-
sein des Mediums diktirte Handlung als „Betrug"
bezeichnen will.

Die Personenfrage zu lösen ist für uns natürlich überaus
schwierig. Wir sind örtlich wie zeitlich weit vom Ursprünge
der Bilder entfernt. Dazu sind wir angewiesen auf die
Aussagen von Leuten, die von der übernatürlichen Entstehung
der Bilder a priori überzeugt waren. Es ist eine jedem
Psychologen, Juristen u. s. w. bekannte Thatsache, wie eine
solche Ueberzeugung die Objektivität des Urtheiles trübt.**)

*) Ueber diesen für die Betrugsfrage sehr wesentlichen Punkt erwarten
wir noch nähere Auskunft von den Herren Dr. Hotz und Heckner. Red.

**) Es mag vieMeicht manchem erscheinen, dass wir hierin etwas weit
gehen. Wir müssen daher auf die Objektivität der Herren etwas eingehen:
Betreffs Hotz cf. oben (Indiskretion!) Herr Heckner schreibt (S. 271 Anm.),
dass er sich erst nach und nach wieder aller der von ihm erlebten That-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1900/0403