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398 Psychische Studien. XXVIL Jahrg. 7. Heft. (Juli 1900.)
lückenhafte Doppelbelichtung in allen Stadien, fluide Ausstrahlungen
u. s. w. —
Weit objektiver als die Heckner1$che ist die Entgegnung
des Herrn Dr. Schurtz; doch auch ihm können wir nicht
Recht geben. Zunächst müssen wir einige falsche Annahmen
berichtigen:
1) Der Satz bei Aksakow betreffs der Huason'mhen
Photographien heisst wörtlich: „Der erste Eindruck ist, sie
einer doppelten Aussetzung von Seiten des Photographen
zuzuschreiben." Daraus lesen wir nun nicht, dass die
betreffenden Photographien den Eindruck der doppelten
Belichtung machen, d. h. mehr oder weniger deutliche
Spuren davon zeigen, sondern nur, dass der erste Eindruck,
d. h. die nächstliegende Erklärung ist, ihre Entstehung einer
doppelten Belichtung zuzuschreiben.
2) Nur einige der Phantomgestalten sind überlichtet,
bei weitem nicht alle. Ein zu dichtes Negativ ist übrigens
ein Zeichen von Ueberentwickelung, nicht von Ueberlichtung.
3) Die Gestalten waren durchaus nicht selbstleuchtend,
wie man an der Art ihrer Schattirung sehen kann.
4) Lichterscheinungen auf den Platten, die in menschliche
Formen übergingen, haben uns nicht vorgelegen. Wir
hatten einmal die vier Photographien mit Lichteindrücken
verschiedener Gestalt, die dadurch entstanden sind, dass das
Medium die Hand auf die Kassette legte. Die Lichteindrücke
nehmen die ganze Platte ein und zeigen nicht annähernd
menschliche Gestalt. Dann finden wir auf den Bildern 1 und
2 Lichteindrücke von unbestimmter Gestalt. Bei Bild 3 (I)
haben wir aber schon eine deutliche menschliche Gestalt.
Nirgends aber finden wir einen Uebergang der Lichteindrücke
vom Unbestimmten zu menschlichen Gestalten.
5) Bei den Bildern, die ohne Exposition entstanden sind,
müssen wir zweierlei unterscheiden, nämlich einmal die
Bilder, welche durch Handauflegen des Mediums entstanden
sind und dann die, bei denen dies nicht der Fall war. Was
die ersteren anbetrifft, so sind, soweit der Unterzeichnete, dem
die einschlägige Litteratur gegenwärtig nicht zugänglich war,
informirt ist, derartige Zersetzungen der lichtempfindlichen
Schicht durch Handauflegen bereits öfters beobachtet, ohne
dass die betreffenden Personen Medien waren.
Ausserdem haben wir noch jene Aufnahmen, von denen
Hotz sagt: „Da die geistigen Freunde sagten, dass sie im
Stande seien, auf die Platten einzuwirken, bevor wir die
eigentliche Aufnahme machten, so entwickelte ich einmal
probeweise die für den nächsten Versuch bestimmten Platten,
ohne sie vorher zu belichten, und erhielt auf beiden einen
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