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Petrovo-Solovovo: Beobachtungen und Experimente etc. 405
aber mit weniger Lärm, als ein Tisch dieser Dimension
verursacht haben würde, wenn er geworfen worden wäre;
man hörte darauf wie er hin- und hergestossen wurde, ehe
er zur Ruhe kam. AlsJLdfihf. gemacht wurde, konnten wir
feststellen, dass der Tisch thatsächlich mit den Beinen in
der Luft am Boden lag und den ganzen Raum zwischen
Satnbor, Oberst B. und der Zimmerwand, oder — um genau
zu sein — dem Ufen, einnahm.
Es dünkt mir sehr unwahrscheinlich, dass dieser Transport
mittelst der Füsse und dem Kopfe des Mediums ausgeführt
worden sein könnte — selbst angenommen, es habe in der
ganzen Zeit die Füsse frei gehabt, was zweifelhaft ist, —
ohne an den Kopf eines der Anwesenden zu stossen. Jedoch,
abgesehen von eipem leichten Stoss an den Kopf Eines von
uns, widerfuhr Niemandem auch nur das Geringste. Ich
wiederhole, das Schleudern von so schweren Tischen unter
diesen Bedingungen erscheint mir ausser der Macht einer
Taschenspielerei zu liegen.
Ich hajie dieses Phänomen sehr oft konstatiren können^
immer ohne dass Jas Medium den Stuhl verlassen hätte. In
gewissen Fällen wurden diese Transporte mit bedeutender
Geschwindigkeit ausgeführt. Ein anderes Mal kehrte ein
Tisch, welcher aus dem Cirkel zwischen dem Medium und
Herrn A. geschwebt war, durch die Luft zwischen Sambor
und Herrn B. auf seinen Platz zurück. In der Sitzung vom
10. (22.) Dezember 1897 (bei mir) hatte dieses Phänomen das
Bemerkenswerthe, dass es in der Dunkelheit sich produzirte,
ohne dass wir es bemerkten. Dieser Tisch war allerdings
ziemlich klein und leicht und man hatte die eine Hälfte
abheben müssen, weil sie am Anfang der Sitzung zerbrochen
worden war (der Rest wog ll8/4 Pfund); aber ich muss
hinzufügen, dass ungefähr über der Mitte des Kreises eine
Nickellampe hing, welche merkwürdigerweise während des
Transportes nicht angestossen wurde. —
Was die Berührungen anbetrifft, so kamen nur wenige
beweiskräftige Fälle vor. Ich selbst habe erstaunlich deutlich
die Berührung einer Hand in der Sitzung empfunden, die
bei Doktor B>n stattfand und die ich oben beschrieb, und
zu wiederholten Malen deutliche Berührungen von Fingern
(einmal auf dem Scheitel). In dieser letzten Sitzung hat
N. Stano, der rechte Nachbar des Mediums, zwei Kinder-
arme um seinen Hals gefühlt.*)
*) In einer meiner ersten Sitzungen mit Sambor (Mai—Juni 1894) hat einer
der Anwesenden sehr deutliche Berührungen empfunden, welche wir dann dem
blossen Fusse des Mediums zuschoben, vielleicht ohne genügenden Beweis.
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