Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 407
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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Petrovo-Solovovo: Beobachtungen und Experimente etc. 407

kenne fast keine beweiskräftigen Fälle. Ich glaube, dass in
allen diesen Fällen das Medium sehr wohl auf seinen eigenen
Stuhl (und warum nicht im Trance?) klettern konnte, und
ein oder zwei Mal soll sich diese Vermuthung bestätigt
haben. Einmal passirte jedoch etwas Merkwürdiges während
einer dieser „Levitationena (Januar 1899). Im Augenblicke,
wo das Medium scheinbar schwebt (die Finsterniss ist eine
totale), sah ich, ungefähr dort, wo sich sein Kopf befinden
musste, sehr deutlich, obgleich nur während kurzer Zeit
etwas wie einen leuchtenden Strahl. Diese Erscheinung konnte
nicht länger als eine halbe Sekunde gedauert haben; aber
sie gab mir zu denken und ich habe mich gefragt, ob
hiernach nicht die Levitation durch supernormale Mittel
hervorgebracht worden ist, selbst wenn der Stuhl dabei irgend
welche Eolle gespielt hätte. —

Ich will jetzt einige Worte über das Stimmenphänomen
sagen. Diese „Stimme," welche wirklich weiter nichts
als ein ganz unangenehmes Gemurmel ist, lässt sich oft
i n der Dunkelheit und in der Nähe des Mediums hören. Es
ist die Stimme der vOlja" (Diminutivum von Olga), eines
kleinen Mädchens, welches der Kontrollgeist des Mediums
sein soll. Was sie sagt ist meistentheils bedeutungslos.
Ich konstatire ebenso, dass die Versprechungen, welche
sie macht, nur selten gehalten werden. Was die besonderen
Anzeichen dieser Stimme betrifft, so lässt sich nicht behaupten
, dass es wirklich die eines Kindes und nicht die
des Mediums sei. (Die letztere Annahme bedingt nicht
nothwendigerweise die Folgerung eines bewussten Betruges.)
Ich könnte selbst einige Indizien bezeichnen, welche mich
in meiner Meinung bestärkten, die beiden Stimmen seien
identisch. Mein Eindruck ist indessen der, dass in der Mehrzahl
der Fälle die Entwickelung dieser Stimme mit der Intensität
der Phänomene Hand in Hand geht; und ich glaube,
dass die Mehrzahl derer, die Sambor gesehen haben, dieser
Meinung sind.

Zum Schluss sei noch ein Vorfall erwähnt, der die
Annahme gestattet, dass in gewissen Fällen doch eine andere
Stimme als die des Mediums sich vernehmen lässt. In der
Sitzung vom 26. (11.) bis 8. (12.) 1894 und fast unmittelbar
darauf, als wir einen Knoten in einen Kupferring erhalten
hatten, wie dies weiterhin beschrieben ist, liess sich die
„Stimme" In der Dunkelheit hören. Nun passirte Folgendes:
Mein Cousin, Herr Ch., welcher als Vierter rechts von Sambor
sass, fühlte Lippen, welche ihm etwas ins Ohr murmelten.
Er verstand davon nur das letzte Wort, welches jedoch so
obscön ist, dass ich es nicht wiedergeben kann. Ich glaube


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