Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 415
(PDF, 212 MB)
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W. Bohn: Ein Fall von doppeltem Bewusstsein.

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und konstatirt, dass zwei Stühle auf den Armen des Mediums
hängen, der eine rechts, der andere links. — Das Folgende
ist der Bericht einer Sitzung, wo dasselbe Phänomen bei
schwacher Beleuchtung vor sich ging, („Rebus" 47 p. 34).

Ein Fall von doppeltem Bewusstseln.

Von Dr. med. Wolfgang» Botin,

praktischer Arzt in Wüster (Holstein).

Mittheilung aus der G. P. F., Breslau, Sektion für

Psychiatrie und Hypnose.

(Äehluss von Seite 358.) yf'"i
Krankengeschichte.

Fräulein 8. Jff., 22 Jahre alt, welche am 22. November
1894 in die Irrenanstalt gebracht wurde, ist ein schwächliches
Mädchen, das früher an einer starken Chlorose gelitten
hatte, auch einmal im Elternhause eine Zeitlang eine
Hemianästhesie bot. Sie klagt über starke Schmerzen im
Hinterkopf, jedoch nicht spontan, sondern auf Befragen;
früher litt sie zeitweilig an Migräne.

Seit längerer Zeit schläft sie schlecht und leidet an
Herzklopfen. Ihre Menses sind immer unregelmässig gewesen
, verbunden mit Uebelkeit und Erbrechen. Zeitweilig
überkommt sie ein Schwächegefühl, ihr Appetit ist gering.

Ueber ihren Charakter und ihre Intelligenz liegen
folgende Angaben vor: Von Jugend aufist sie sehr schreckhaft
gewesen, beim Anblick von Blut und ähnlichen Dingen
bekam sie Ohnmachtsanfälle. Sie hat in der Schule leicht
gelernt und rasch vergessen. Immer bestand bei ihr die
Neigung, allein zu sein; sie war immer zu Hause, eine
sensitive Natur, voll Phantasie und schwärmerisch. Nach
der Konfirmation wollte sie Schwester werden, war aber
körperlich zu schwach für diesen Beruf. Sie spricht wenig,
weint gelegentlich, hat keine innere Buhe zur Arbeit. Der
Vater der Patientin starb vor zwei Jahren an progressiver
Paralyse und wurde vorher zuhause ein Jahr lang behandelt.
Die ratientin pflegte ihn in dieser Zeit und wachte bei
ihm, auch dann, als er in wild delirirendem Zustande sie
einmal hatte erwürgen wollen. Nach dem Tode des Vaters
beschäftigte sie sich offenbar fortwährend mit dem Gedanken
an ihn. Seitdem sah sie ihn zuerst Nachts im Traume,
später auch am Tage häufig vor sich. Sein Gesicht und
seine Gestalt erschienen ihr ganz deutlich, wie zu Lebzeiten,

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