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464 PsyeMsohe Studien. XXVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1900.)
Neuem u. s. w. Bald darnach erklärte der Kontrollirende
zur Linken des Mediums, dass an seinem Arme ein Stuhl
hinge, indem er versicherte, dass er auch nicht auf eine
^Sekunde die Hand des Mediums losgelassen hätte. Der dritte
Theil der Sitzung hatte nicht länger als 15 Minuten gedauert.
Das Medium wurde von den Herren Narbut und Panajeff
kontrollirt. Der vierte Theil der Sitzung, welcher fast eine
halbe Stunde dauerte, fing bei Beleuchtung an; doch nach
einer Viertelstunde erklärte das Medium, es sei ermüdet und
verlangte, dass das Licht vermindert werde; seinem Wunsche
nachkommend, schloss man die Ofenöfinung, worin das Licht
sich befand. Das Medium wurde von den Herren Narbut
und Wasiljeff kontrollirt; letzterer, dessen Hand mit dem
des Mediums zusammengebunden war, wünschte sehr, dass
ihm auch ein Stuhl an den Arm gehängt würde. Bald
nachdem die Ofenthür geschlossen worden war, fing das
Medium an sich zu bewegen, heftig zu seufzen und sich nach
verschiedenen Seiten zu werfen und sagte nach fünf Minuten:
„Verstärkt das Licht." Kaum hatte man den Ofen geöffnet,
als sich das Medium mit den Kontrollirenden erhob, und
/ es zeigte sich, dass der Kontrollirende zur Rechten zwei
I Stühle auf dem Arme hatte und der zur Linken (Herr
I Wasiljeff), dessen Hand an die des Mediums befestigt war,
I einen einzigen. Dieser Kontrollirende erklärte, er habe den
i Stuhl sozusagen seinen Arm passiren gefühlt, indem von
oben her gedrückt wurde, bis er daran hing.*) Das Protokoll
dieser Sitzung ist von allen Theilnehmern unterschrieben.**)
Hier noch ein analoger fall. Bei der Sitzung vom
3./15. November 1894, von welcher schon die Rede gewesen
ist, setzte sich mein Kousin, Herr Ch, nach einer Pause zur
Linken des Mediums, und Herr Wasiljeff zur Rechten. Die
Hand des Herrn Ch. ist an die Sambor's angebunden. Unter
diesen Umständen hing sich ein Stuhl auf den Arm des
Herrn Wasiljeff, welcher ebenso wie Herr Ch. behauptet,
dass er die Hand des Mediums nicht eine Sekunde lang
losgelassen habe. Man zündet das Licht an und ich untersuche
selbst den Stuhl, welcher nichts Verdächtiges zeigt.
(R6bus Nr. 47, p. 94).
*) Ich war leider bei der fraglichen Sitzung nicht zugegen.
**) Man kann mir allerdings einwerfen, dass daraus, dass Sambor sich
niemals der oben beschriebenen Kontrollirungsweise widersetzt, nicht notwendiger
Weise folge, dass seine Hände stets so gehalten wurden. Darauf
antworte ich, dass ich die Art und Weise, wie die Hände des Mediums gehalten
wurden, bei sehr vielen Sitzungen gesehen habe, wo wir Durchdringung von
Materie beobachteten; ich habe diese KontroUe der Hände immer für genügend
gehalten.
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