Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 468
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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468 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 8 Heft (August 1900.)

darum wählte man ihn zum Kontrollirenden. Er setzte sich
links neben Sambor, Fräulein 0. rechts. Es ist ein junges
Mädchen von höchstens zwanzig Jahren, gesund, gut gebaut,
kräftig, aber etwas nervös, das was man eine Sensitive nennt.
Sie hat Selbstbeherrschung, ist nicht furchtsam, nicht abergläubisch
, glaubte bis dahin nicht an Spiritismus und war
schon in früheren Sitzungen Samhofs Nachbarin gewesen.
Sie fürchtete sich vor seinen Berührungen nicht, auch nicht
vor seiner Art, mit den Fäusten auf seine Kniee zu schlagen.
(Dr. Pogorelsky erzählt hierauf, dass er die rechte Hand
Maxime fF.'& und die linke Sambor's mit einem Leinwandstreifen
von einem Finger Breite und etwa 10 Meter Länge
so zusammenknüpfte, dass die Finger einer Hand zwischen
die der anderen Hand kamen, indem er die Hände und
Finger mit dem Leinwandstreifen umwickelte und feste
Knoten machte. Diese Verknüpfung machte nicht allein die
Trennung der Hände, sondern auch die Bewegung der Finger
unmöglich. Siegel wurden auf die Enden des Streifens gedrückt.)
Das Licht wurde ausgelöscht, und man harrte auf das
Resultat. Um Sambor zu beruhigen, erklärte ich natürlich
den anderen, dass das Experiment auch nicht gelingen könnte;
dass das aber kein Beweis vom Gregentheil sein würde, da doch
die Sitzungen nicht immer erfolgreich sind. Nach kaum zehn
Minuten begann die gewöhnliche Aufregung Sambor's; er
rutschte mit seinem Stuhl hin und her, seufzte, schlug mit
den Fäusten auf seine Kniee, stand auf u. s. w. Wir hatten
dieses Mal wenig Lichterscheinungen, nicht mehr als eine
oder zwei. Plötzlich rief Fräulein 0., dass sie einen Stuhl
auf ihrem linken Arm fühle. Sie erklärte feierlich, dass sie
die (rechte) Hand Sambor's nicht eine Sekunde lang losgelassen
hätte. Da aber unglücklicher Weise ihre Hand nicht
mit der Sambor's zusammengesiegelt war — (dann wäre das
Experiment noch entscheidender gewesen), erklärten alle
einstimmig, dass das nicht überzeugend wäre. Ich und Herr
W. verlangten nun kategorisch, dass der Stuhl auf seine
Seite gehängt werde. In seinem Halbtrance bat das Medium
alle, darauf zu bestehen („Bittet alle, bittet, dass der Stuhl
auf die Seite Wh komme*4) und in einem Augenblick (ich
weiss nicht, ob auch nur eine halbe Minute verflossen war,
seit wir anfingen zu rufen: „wir wünschen es") rief Herr W.
mit vor Furcht*) zitternder Stimme: „MeineHerren, der
Stuhl ist auf meinem Arm, ich fühle es." Fräulein
0. dagegen erklärte, dass der Stuhl von ihrem Arm ver-

*) Merkwürdig, dass diese russischen „Herren der Schöpfung" so furchtsam
sind! — Red.


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