Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
27. Jahrgang.1900
Seite: 496
(PDF, 212 MB)
Bibliographische Information
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496 Psychische Studien. XXVII. Jahrg. 8. Heft. (August 1900.)

horchte, als wäre er ein unerfahrenes, lernbegieriges Kind.
Und selbst dann ging es noch nicht gar leicht; denn so
sehr die opferfreudige Freundin sich auch bemühte, dem
wissensdurstigen Forscher alles, was sie sah, zu beschreiben
und deutlich zu machen, konnte dieser lange kein klares
Bild aus dem Gehörten gewinnen, während sie selbst stets
der Meinung war, dass er alles von ihr Erschaute gleichfalls
sehe. Weil dieses vermeintliche Mitschauen eine Art Kontrolle
für die Richtigkeit ihrer Aussagen zu bilden schien, und um
sie nicht unruhig und ängstlich zu machen, was ihr im
Wachzustande Kopfschmerzen und andere üble Nachwehen
verursachte, ging Verf. kluger Weise auf alle ihre Ideen ein
und beliess sie auf ihrer Meinung.

Zum Zweck der Darlegung des Zusammenhangs der
Willenskundgebungen, bezw. Innervationen der Willkürmuskel
mit den Bewusstwerdungen liess Verf. bei der Untersuchung
der Funktion der motorischen Nerven sein Medium, während
er selbst mit der rechten Hand Bewegungen ausführte,
inschauen, damit sie einen motorischen Faserzug genau
beobachte und ihn soweit wie möglich centralwärts verfolge.
Dies gelang erst, als er die Bewegungen ganz schwach ausführte
; die leiseste Bewegung eines Fingergliedes genügte.
Von dem Nervenfaserzug lösen sich, meinte sie, je weiter
er im Hirnstamra vordringt, immer mehr einzelne Fibrillen,
oder, wie sie selbst sich ausdrückte, „Schimmelpilzfädchenu,
bis endlich auch der ganze Rest m solche auseinandergehe;
schliesslich münde ein solcher Faden in eine Zelle ein „mitten
drin im grossen Gehirn." Was den Ort der Endigungen der
einzelnen motorischen Fibrillenzüge und ihrer Zellen betrifft,
so liess sich ihren Beschreibungen eben nur das entnehmen,
dass dieselben, aus was immer für einem Körpertheii sie
herstammen, niemals in das Stirnhirn, sondern stets in die
mittlere, rückwärtige oder seitliche Partie des Grosshirns
einmünden. Die sogenannten Dendriten, welche, wie die
Inschauerin bestätigte, aus der motorischen Zelle austreten,
wobei sie die Fortleitung der Erregung als ein Anschwellen
der betreffenden Fibrillen bezeichnete, vermitteln offenbar
die Ueberleitung der Vorstellungsneurocymen nach den
motorischen Zellen hin und in diese hinein, worauf sie gegen
den Zellkern zu ihren Verlauf in transversaler Richtung
nehmen, so dass die Erregung, wenn sie von der rechten
Seite eindringt, auf die linke Seite abströmt und sich dort
in die bezügliche Fibrillenpartie des kommunizirenden Nervenfaserzugs
ergiesst, und ebenso von vorne nach rückwärts u. s. f.,
stets nach der entgegengesetzten Seite hin. Erst dieses Abströmen
der Erregung von der Zelle aus kann als fertiger


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